In Berlin haben wir einzigartiges Herbstwetter. Ich erinnere mich jedenfalls an keinen August mit einstelligen Plusgraden in der Nacht und dem Griff zum Mottensafe, zum vor Wollfraß versiegelten Wintersachen. In den Restaurants, Cafés und auf der Straße sind alle Sprachen und Akzente zu hören, nur die höchst direkte Berliner Zunge derzeit kaum. Ein wenig fremdele ich mit meiner Heimatstadt, die ähnlich leer wäre wie Paris im August, wenn eben die Touristen nicht wären.
Subjektive in einem Café am Maybachufer |
Was liegt auf dem Schreibtisch? Hier meine Liste:
⊗ Aktuelle Politik (wie immer)
⊗ Übersetzung einer Webseite
⊗ Sachbuchexposé
⊗ Verschriftung eines Spielfilmklassikers (im Team)
⊗ Rechteabtretung
Zwischendurch kümmere ich mich noch um die Eheschließungspläne eines befreundeten Paars. Mittags lese ich im Café. An den Tischen neben mir wird Französisch gesprochen, Englisch, eine slawische Sprache und Chinesisch. Zwischendurch reißt mich das Gelächter der Chinesinnen aus dem Text. Sie sprechen weiter, dann bauen sie ein deutsches Wort in ihr Gespräch ein, erst die eine, dann die andere, als würde sie den Begriff gerade erklären. Das Wort lautet "Unabhängigkeitstag". Stadtluft macht frei, die Berliner Luft offenbar besonders.
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Foto: C.E.
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