Mittwoch, 10. August 2016

Basics (II): Drehbücher

Zur täg­li­chen Arbeit der Dol­met­scher­in gehört die Lek­tü­re von Zeitungen und das Hin­ter­fra­gen des Ge­le­senen. Gleich­zeitig mache ich mich in mehreren Sprachen kundig und lege bei Themen, zu denen ich in nächster Zeit Einsätze erwarten darf, eigene Wortlisten an. Außerdem dürfen wir immer wieder die Grundlagen unserer Arbeit erklären. Heute durfte ich zurückdenken an einen Blogbeitrag aus dem Jahr 2010. Es ging und geht um das Übersetzen von Drehbüchern.

Im Jahr 2009 habe ich zehn Drehbücher übersetzt, insgesamt eine Mil­lion Zei­chen (in­klu­si­ve Leerzeichen), das war viel Arbeit. (Seither ist es etwas we­ni­ger ge­wor­den, weil ich mehr dol­met­sche.)

Schreibtisch mit Kalender
Terminplanung mit Drehbuchstapel
Ich hätte noch mehr über­set­zen können, wenn mich man­cher aus den Pro­duk­tions­fir­men mit meinen Fragen und Anmerkungen ernst ge­nom­men hätte. Denn als erste externe Leserin, über deren Schreibtisch viele Dreh­bü­cher wandern, sehe ich Baufehler in der Dramaturgie, höre ich Papier ra­scheln bei Dia­lo­gen, spüre Schwächen von Cha­rak­te­ren.

Natürlich übersetze ich (oft im Team) viele Arbeitsfassungen. Dabei ist jene, die gerade in Arbeit ist, selten bereits das shooting script. Oder aber wir erstellen die Fassung für die internationale Vermarktung, bei Dokumentarfilmen den Spre­cher­ka­bi­nen­text.

Hier geht's weiter: Drehbücher übersetzen.

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Foto: C.E. (Archiv)

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