Was Dolmetscher und Übersetzer beschäftigt und wie wir arbeiten, darüber berichte ich hier im zehnten Jahr, außerdem schreibe ich über die französische und deutsche Sprache, Englisch kommt am Rand auch vor, über Kommunikationssituationen und Landeskundliches. Samstag ist der Tag für meinen Link der Woche.
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Ta-daaaa! Mein Lieblingsobst! |
Die Pappschale aus Altpapier im zeitlosen Rauhfaserdesign und mit Retro-Aufdruck ist heute mein Lieblingsobjekt. Der Aufdruck erinnert mich an eines meiner Lieblingsbilderbücherbücher, "
Hänschen im Blaubeerenwald", von dem ich als Kind entweder ein Reprint oder aber eine alte Ausgabe des erstmals im Jahr 1901 in Schweden erschienenen illustrierten Buchs von Elsa Beeskow kaputtgeliebt habe.
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Auf Deutsch in den 20-er Jahren veröffentlicht |
Meinen bibliophilen Eltern ist zum (geglückten) Anfixen des Kindes alles zuzutrauen! Vielen herzlichen Dank nochmal, auch im Namen der Geschwister! Bei mir hat's doppelt geklappt, ich liebe Bücher und Obst. Umso verstörter war ich neulich, als ich auf meinem Markt, bei meinem Obstlieferanten, einer Biogärtnerei aus der Nähe von Berlin, in Plastik eingesperrte Beeren sehen musste.
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Leider keine gute Auflösung |
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. hat Einwegverpackungen von Obst und Gemüse untersucht:
63 % dieser in unserem Land gehandelten Lebensmittel seien vorverpackt, geht aus einer neuen Studie hervor, ein Zuwachs von 78 % bei Obst und von 164 % bei Gemüse (2000 bis 2014). Eine Katastrophe, denn Plastik vergiftet 500 Jahre lang, bis es zerfällt, die Natur. Mikroplastik ist das Asbest des frühen 21. Jahrhunderts.
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Am Berliner Maybachufer |
Keine Spur am Marktstand vom Altpapierschälchen, das ich nach Gebrauch etliche Male zurückbringe, ehe es im Hofgarten innerhalb von drei Monaten zusammen mit den Obst- und Gemüseresten von Regenwurm & Co. zu wunderbarem Humus verwandelt werden wird. Nein, diesen Plastikmüll kann ich nicht kaufen. Das unterstütze ich nicht. Ich oute mich. Ich bin Konsumverweigerin.
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Öko in Plastik: Das geht gar nicht! |
Vor lauter Schreck esse ich zwei Tage lang Trauben, am dritten Pflaumen (zusätzlich zum Apfel,
an apple a day keeps the doctor away). Jetzt muss ich nur noch den Obstvertrieb anschreiben, denn die Heidelbeeren hatte der Stand zugekauft. Das mache ich glatt. Mal sehen, ob er antwortet. Denn als Dolmetscherin ist mir die Stellschraube "Verkehr" oft aus der Hand genommen. Ich achte daher auf mein CO2-Konto.
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Illustrationen: C.E. und Netz
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