Da konnte ich mir dann nicht verkneifen, gestern unter der Überschrift juste pour info (nur zur Information) zu schreiben: Dolmetschen ist eine derart anstrengende Arbeit, dass wir uns bei Konferenzen meistens alle 20 bis 30 Minuten abwechseln, und das hat seinen Grund. Diese intellektuelle Arbeit wurde, das liest man allenthalben, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum drittstressigsten Beruf erklärt (nach Jetpilot und Fluglotse)*, denn dabei wird sehr viel Adrenalin ausgeschüttet. Normalerweise arbeiten wir also immer zu zweit, um ein gleichbleibend hohes Niveau garantieren zu können.
klarer Blick nach dem Dolmetschen |
Anders gesprochen: Wenn eine Nacht ohne Schlaf das menschliche Reaktionsvermögen so stark mindert, als hätte man 1,0 Promille im Blut, weiß ich nicht, in welcher Größenordnung sich die Folgen wiederholter kurzzeitiger Überbeanspruchung des Gehirns auswirken.
So, mein Kopf geht jetzt auch auf Sendepause. Ab in Richtung Balkon, dem Sommergewitter zusehen, die Luftperspektive und das Verwackelte passen jedenfalls zum Blick, den unsereiner nach einem Stressjob mitunter hat.
(*) ... indes, die Quelle dafür findet sich nirgends. Wenn Sie mehr wissen, würde ich mich über einen Hinweis sehr freuen.
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Foto: C.E.
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