Donnerstag, 30. Juni 2011

geballte Fäuste

Bien­ve­nue auf den Sei­ten einer Sprachar­bei­te­rin, die seit 2007 aus den Ku­lis­sen der Über­setzer- und Dol­metsch­welt berich­tet.

Siesta in Berlin
Andere Länder, andere Sitten, das Sprichwort kennt wohl jede(r). Ich ergänze: Andere Sprachen, andere Bilder.

Neulich sah ich die klei­ne Frieda so süß im Schat­ten einer gelben Mar­kise in der Kin­der­kar­re schla­fen, da fielen mir ihre Fäust­chen ins Auge, die waren so fest geballt, als woll­te sie gleich loskämpfen.
"Seine Fäuste ballen" heißt auf Fran­zö­sisch serrer oder fermer les poings. Und dormir à poings fer­més, ist also wört­lich übersetzt 'mit ge­schlos­se­nen/ge­ball­ten Fäusten schlafen'. Die Re­de­wen­dung bedeutet aber ganz un­käm­pfe­risch ein­fach nur "tief und fest schlafen".

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Foto: C.E.

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