Mit der Mietdroschke zum Drehort |
Sonntagabend kommen die Fragen: Welches der drei nachstehend aufgeführten Hotels ich fürs Team auswählen würde? (Ganz normale Frage. Ich hab schon erste Ideen zum Drehplan, Filmleute lieben einfache Abläufe, wo immer sie möglich sind, denn auch dieses Arbeitsfeld ist kompliziert genug.) Bei welchem Dienstleister ich normalerweise das Produktionsauto anmiete? (Auch noch normale Frage, ich hab schon oft Autos gemietet.) Ob ich da als Stammkundin Prozente bekäme und wie hoch die seien? (Naja, so oft auch wieder nicht ... oder war da nicht noch was über den Berufsverband? Muss nachsehen.)
Und ob in der Nähe meiner Wohnung ein Parkhaus wäre, damit ich abends schneller ins Bett komme. (Moment mal, ich hab aber niemandem vom Team mein Gästezimmer angeboten ...!)
Langsam schwant es mir. Ich frage direkt und erhalte eine ebenso direkte Antwort: Natürlich soll ich nicht nur recherchieren, die Interviews führen und dolmetschen, sondern auch noch den Wagen lenken. Ob man das am Anfang vergessen hätte zu sagen?
Hm, ich antworte sicher ebenso unterkühlt wie wahrheitsgemäß, dass ich bei all den Studien und während spannender Berufsjahre vergessen habe, meinen Führerschein zu machen und dass ich den in der Regel auch gar nicht brauche. Die Antwort kommt wieder postwendend: Keine Angst, man werde schon eine Lösung finden. Und wer sonst fahren würde? Also: Bei mittelgroßen Reportagedrehs der aufnahmeleitende Kamera- und Materialassi in Personalunion mit Fahrer, bei kleinen Newsproduktionen die Damen und Herren Mietdroschkenkutscher.
Jetzt bin ich gespannt, wie das weitergeht.
(*) Die Müdigkeit bezieht sich ebenso aufs Feilschen wie auf die Verkennung dessen, was den Dolmetscherberuf ausmacht, und last but not least auf die Entspannung eines viertägigen Wochenendes, das seeeehr erholsam war (paradoxerweise steigt dabei erstmal der Müdigkeitspegel).
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Foto: C. Elias
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