Der Titel des heutigen Eintrags klingt schräg. Ist er auch, denn Filme werden synchronisiert, aber ein Theaterstück?
Folgende Versuchsanordnung: Ein europäisches Theaterfestival, ein Theaterstück, das im Kleinen groß ist, zwei Sprachen im Raum, von denen die eine die Sprache der Bühne, die andere die des Gastlandes ist. Was tun?
Bei Stücken, in denen die Optik auch wichtig ist, die aber nicht ganz so sehr von der gesprochenen Sprache leben wie es hier der Fall ist, wird übertitelt, also kommen Worteinblendungen zum Einsatz, ähnlich wie Untertitel im Kino, nur eben über der Szene, daher "Übertitel". (Hallo, Yvonne, man kann über alles promovieren, sogar ÜBER ÜBERTITEL! ;-)
Bei Stücken, bei denen es auf Details ankommt wie jetzt bei diesem Genet als Marionettentheaterstück, wird die Übersetzung eingesprochen, zu den Erzählern auf der Bühne und den Schauspielern kommen also wir hinzu, zwei deutsche Sprecher. Und das proben wir jetzt.
Heute war erstmal grobe Orientierung im Stoff und Kennenlernen angesagt. Boris ist ausgebildeter Schauspieler, er spricht auch Filme simultan für die Berlinale ein, wobei er für die Kinderfilmsektion arbeitet, während ich in Wettbewerb und Forum tätig bin. Dann lesen. Das Stück in seiner im Verlag der Autoren vorgelegten Übersetzung "nach der Textfassung letzter Hand" umfasst 157 Seiten.
In acht Tagen schon sitzen wir in der Bütt. Das sieht dann so ähnlich aus wie auf der Berlinale, von der das Foto stammt.
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