Sonntag, 16. November 2025

Kultursonntag(e)

Seit fast zwei Jahr­zehn­ten bin ich als Dol­met­sche­rin Deutsch ↔ Fran­zö­sisch so­wie aus dem Eng­li­schen un­ter­wegs. Ganz gleich, ob auf Kon­fe­ren­zen, bei De­le­ga­tio­nen oder in Work­shops — ich sor­ge da­für, dass Wor­te an­kom­men. Die­se Prä­zi­sion und Er­fah­rung zei­ge ich auch hier im Blog. Heu­te: Sonn­tags­bil­der.

Für den Be­ruf bin ich oft auf Ach­se. Meis­tens hän­ge ich an Einsätze noch Stun­den oder auch mal ei­nen Tag dran, er­kun­de den Ort, die um­lie­gen­de Na­tur, Mu­se­en, ge­he auch mal abends dort ins The­a­ter oder ins Kon­zert. Ich lie­be mei­ne "Zu­ga­ben".

Mehrtä­gi­ge Kon­fe­ren­zen en­den oft nach dem Mit­tag­es­sen, da­mit al­le be­quem nach Hau­se kom­men. Für mich star­tet dann mein zwei­tes Bil­dungs­pro­gramm, und ich bin froh über die­se Kurz­trips und Be­suchs­mög­lich­kei­ten. Ich ha­be liebs­te Mit­men­schen, die in Mu­se­en ar­bei­ten, da­her gilt mein ers­ter Gang meist dem Mu­se­ums­shop. Ger­ne wür­de ich zu­hau­se Emp­feh­lun­gen aus­spre­chen dür­fen. Ich kön­n­te als Trüf­fel­sau für die­se Art von Lä­dchen ar­bei­ten! One day ... Dort kau­fe ich klei­ne Ge­schen­ke, die kom­men dann zu den Sa­chen in der Gar­de­ro­be. Dort war­tet die nächs­te Mahl­zeit für die "Bio­pau­se". Was ich es­se, pla­ne ich vor der Ab­rei­se. Ich ver­brin­ge lie­ber vier Stun­den im Mu­se­um (mit Snack­pau­se), als ir­gend­wo im Re­stau­rant war­ten zu müs­sen.

Heu­te al­so Ham­burg, Mu­se­um für Kunst und Ge­wer­be (MK&G). Zu­vor hat­te ich noch ei­nen Schlen­ker zum Mu­se­um der Ar­beit in Barm­bek ge­macht, weil es vor der Tür mei­ner Un­ter­kunft lag. (Ich war frü­her be­reits aus­führ­lich dort.) Ü­ber­all in den Mu­se­en die glei­che At­mo­sphä­re: hands on, al­so Mit­mach­pro­gram­me, und zwar in den Be­rei­chen Dru­cken, Kal­li­gra­phie, Holz­ar­beit, Ton, auch ja­pa­ni­sche Wand­ge­hän­ge in Rol­len­form durf­ten fach­ge­recht ver­wahrt und nach Neu­aus­wahl ent­packt und auf­ge­hängt wer­den.

Arbeitstisch mit Farbresten, Kalligraphiestation, Kinderwagenreihe
Im­pres­sio­nen aus zwei Mu­seen

Das MK&G liegt in Bahn­hofs­nä­he. Ich fin­de, es soll­ten grund­sätz­lich in Bahn­hofs­nä­he Mu­se­en ge­baut wer­den, wo Men­schen mit Zug­ti­cket ei­nen Ra­batt be­kom­men. Vie­le der Ham­bur­ger:­in­nen wirk­ten wie Stamm­gäs­te. Hier wur­de ein Ge­burt­stag ge­fei­ert, dort hat­ten Freun­din­nen die Hän­de in Ton, oben sa­ßen Leu­te an­ge­sichts schö­ner Ob­jek­te auf ele­gan­ten, mo­der­nen So­fas und plau­der­ten, ähn­lich im Erd­ge­schoss, in ei­nem gro­ßen Mit­mach­-Raum, Tee­kü­che, frei zu­gäng­lich, Sitz­ecken, Bü­cher, Ma­te­ri­al­schrän­ke und Werk­statt­ecken, Ar­chiv und an­de­re Ele­men­te von Ler­nen durch Mit­ma­chen — mit Jah­res­kar­ten sind das be­lieb­te Or­te. Und im Un­ter­ge­schoss gab es ei­ne ei­ge­ne Ab­tei­lung für Kin­der (nicht be­sich­tigt). Sehr ein­drucks­vol­le Mu­se­ums­ar­beit!

Fun fact, aber wahr, V.S., die ich aus Pa­ris ken­ne, kon­nte ich nur des­halb nicht tref­fen, weil sie an die­sem Tag in ei­nem an­de­ren Mu­se­um ge­ar­bei­tet hat, und F.S., ei­ne Dol­met­sch­kol­le­gin, war eben­falls im Mu­se­um be­schäf­tigt, so­gar mit ei­ner Hän­gung. Da­zu spä­ter im Jahr mehr.

Die­se Wo­che wer­de ich Ham­burg­bil­der zei­gen, auch wenn ich schon wie­der in Ber­lin bin.

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Fo­tos: C.E.

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