"Der Teufel frisst Kreide", so übersetze ich das französische Wort dédiabolisation manchmal, wenn's in der Kabine schnell gehen muss. (Und auch, wenn sonst der Wolf Kreide frisst.)
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| Haltungen aus der Hölle |
Auf Französisch ist meistens die Tochter des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Jean-Marie LP gemeint (ich schreibe den Namen für die Suchmaschinen bewusst nicht aus), der nach dem zweiten Weltkrieg als erster gewählter Vertreter rassistische und extremistische Positionen wieder in Parlamenten ausgesprochen hat.
Ich suche eine gute Übertragung.
Vielleicht muss ich sie selbst (er)finden. In einer Zeit, in der Argumente, Haltung und vor allem Fremdenfeindlichkeit und Rassismus der Rechtsextremen immer mehr unseren politischen Alltag unterminieren, brauche ich weitere Begriffe für das Einsickern absurder Absichten in den Meinungsdurchschnitt, Positionen, die in Desinformations- und Diffamierungskampagnen unter die Leute gebracht werden.
Derzeit wird aus normalen Vorgängen ein Kulturkampf gemacht, werden Menschen verteufelt wie eine Anwärterin auf das Richteramt des Bundesverfassungsgericht, die alles andere als extreme Positionen bezieht. Der Dialog mit ihr wird durch Lügen torpediert und verweigert. Die Frau und der Mann von der Straße so: "An den Vorwürfen wird schon was dran gewesen sein, sie hat ihre Bewerbung ja zurückgezogen."
Extreme Positionen werden plötzlich "salonfähig", hier wird einem klaren Legitimationsprogramm gefolgt. Das Substantiv dazu wäre die "Salonfähigmachung". Klingt auch nicht.
Außer "Normalisierung" habe ich jetzt noch nichts. Auf Französisch steckt da eben der Teufel mit drin, dédiabolisation stammt direkt von le diable ab. Den Teufel können wir in der einst streng katholischen französischen Gesellschaft auch mit ça sent le soulfre andeuten, es riecht nach Schwefel, aber das führt auf Abwege. Den "Klumpfuß" verstehen heute auch viele nicht mehr.
"Verharmlosungsdebatte" oder "Entschärfungspropaganda" wären andere Lösungen. Langer Rede kurzer Sinn: Ich finde "Entteufelung" dann doch nicht so schlecht, gewählter ausgedrückt wäre es die "Entdämonisierung".
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Bild: pixlr.com (Zufallsfund)
Ich suche eine gute Übertragung.
Vielleicht muss ich sie selbst (er)finden. In einer Zeit, in der Argumente, Haltung und vor allem Fremdenfeindlichkeit und Rassismus der Rechtsextremen immer mehr unseren politischen Alltag unterminieren, brauche ich weitere Begriffe für das Einsickern absurder Absichten in den Meinungsdurchschnitt, Positionen, die in Desinformations- und Diffamierungskampagnen unter die Leute gebracht werden.
Derzeit wird aus normalen Vorgängen ein Kulturkampf gemacht, werden Menschen verteufelt wie eine Anwärterin auf das Richteramt des Bundesverfassungsgericht, die alles andere als extreme Positionen bezieht. Der Dialog mit ihr wird durch Lügen torpediert und verweigert. Die Frau und der Mann von der Straße so: "An den Vorwürfen wird schon was dran gewesen sein, sie hat ihre Bewerbung ja zurückgezogen."
Extreme Positionen werden plötzlich "salonfähig", hier wird einem klaren Legitimationsprogramm gefolgt. Das Substantiv dazu wäre die "Salonfähigmachung". Klingt auch nicht.
Außer "Normalisierung" habe ich jetzt noch nichts. Auf Französisch steckt da eben der Teufel mit drin, dédiabolisation stammt direkt von le diable ab. Den Teufel können wir in der einst streng katholischen französischen Gesellschaft auch mit ça sent le soulfre andeuten, es riecht nach Schwefel, aber das führt auf Abwege. Den "Klumpfuß" verstehen heute auch viele nicht mehr.
"Verharmlosungsdebatte" oder "Entschärfungspropaganda" wären andere Lösungen. Langer Rede kurzer Sinn: Ich finde "Entteufelung" dann doch nicht so schlecht, gewählter ausgedrückt wäre es die "Entdämonisierung".
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Bild: pixlr.com (Zufallsfund)

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