harme ist privat, lässt sich aber im Berufsalltag nicht abstellen. Er verfängt gelegentlich trotzdem im Arbeitskontext, so dass ich dort nicht immer nur „Frau Elias” heiße.
Neulich in Hamburg, bei einer Delegationsreise zu Hafenwirtschaft aus dem französischsprachigen globalen Süden: Am Ende der Mittagspause hatten wir die Endgeräte für die Konferenzteilnehmer:innen auf die jeweiligen Kanäle — A für Französisch und B für Deutsch — voreingestellt und auf die Tische gelegt. Wer wo sitzt, ließ sich leicht ablesen, denn vorne, vor dem Pult, standen Namensschilder.
Zu Beginn des Veranstaltungsteils am späten Vormittag war die Gruppe im Konferenzraum von Politikerinnen begrüßt worden. Hier ist das generische Femininum richtig: Es waren eine Französin und eine Deutsche. Zusammen mit der Dolmetschkollegin aus dem Ministerium wurden die Reden konsekutiv, also in Sprechpausen hinein, verdolmetscht. Nach dem Essen, also jetzt, sollte es simultan weitergehen.
Die Gruppe hatten wir schon am Vortag kennengelernt. Wir waren noch in Berlin, in einem Konferenzsaal mit eingebauter Technik und einem Dolmetscharbeitsplatz in einer angegliederten Kammer mit Fensterscheibe zwischen den Räumen. Dort konnte, anders als bei der mitreisenden Technik, jeder und jede sehr leicht selbst die Zielsprache ändern. Den Vorträgen und Gesprächen war ein Ausflug auf einem Ausflugsdampfer mit Abendessen und Dolmetscherinnen gefolgt (wieder ein reines Frauenteam).
Zur Probe sprach ich also einige Worte in die Mikrofone, um mir von den Leuten da draußen den „Daumen hoch” für: „Ton funktioniert” zu holen. Dazu schalte ich immer hin und her zwischen den Kanälen, was die Teilnehmer:innen natürlich nicht wissen können.
Ein Gespräch zwischen zwei Deutschen, die auch ihre Mikrofone bereits angeschaltet hatten: „Also ich höre Französisch, ich sitze wohl falsch!” Der andere: „Also ich habe Caroline Elias zwischen den Ohren, das ist gut so!” ... siehe oben.
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Buchstabengrafik: ChatGPT

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