Montag, 6. Mai 2024

Montagsschreibtisch (41)

Bon­jour & hel­lo! Sie sind auf den Sei­ten ei­nes di­gi­ta­len Ta­ge­buchs aus der Welt der Spra­chen ge­lan­det, das es seit 2007 gibt. Wir sind ein Team, Dol­met­scher und Über­set­zer / Dol­met­sche­rin­nen und Über­set­ze­rin­nen ver­schie­dens­ter Spra­chen sind uns gut be­kannt und wir em­pfeh­len ger­ne. Die Früh­jahrs­sai­son star­tet die­ses Jahr mit Ver­spä­tung. Jetzt liegt ei­ne Wo­che mit Nach- und Vor­be­rei­tung vor mir.

Erklärbär, allerdings verschwommen
Er­klär­bär, al­ler­dings ver­schwom­men
Heu­te bringe ich zur Ab­wechs­lung mal den Blick VON mei­nem Tisch und nicht den Blick AUF mei­nen Tisch: Der Ka­pi­tän des Schiffs gibt den Er­klär­bä­ren, er sagt, wo wir sind, was wir se­hen, er lie­fert al­les en dé­tail und spricht da­bei ohne Punkt und Kom­ma. Ich ha­be ihn gut im Blick, hät­te ihn so­gar scharf im Blick, wenn nicht kurz zu­vor je­mand vor der Glas­tür ge­stan­den hät­te, an der ich sitze, ei­ne Per­son, die es erst kurz vor Ab­fahrt auf den Aus­flugs­damp­fer ge­schafft hat. Es ist frisch. Ihr Atem legt sich als fei­ner Ne­bel auf die kal­ten Schei­be.

Ich schrei­be mit und brin­ge mir Be­grif­fe wie Tro­cken­dock, Hu­bin­sel, Land­strom, Aus­rüs­tungs­kai, Um­spann­sta­ti­on, Pol­ler, Pfähle oder Schiff­shalle wie­der in Er­in­ne­rung. 

Der dritte Blick
Und dann sa­ge ich nichts. Ich schweige. Ich halte kein Mikro in der Hand. Ich reise nicht mit Delegationsgästen.

Nach einer Wo­che Volldampf in mei­nem Spiel­bein­be­ruf ha­be ich mir eine kur­ze Aus­zeit ver­dient, Stich­wort: In­sel! Ab mor­gen geht es in Ber­lin mit Rech­nun­gen und Kos­ten­vor­an­schlä­gen, Vo­ka­bel­doku­men­ta­tion und der Ein­ar­bei­tung in ein neu­es Feld wei­ter.

Und da­zwi­schen ha­be ich er­höhten Schwei­ge­be­d­arf. Ich glau­be, dass ich das ver­al­l­ge­meinern darf: Nach so vie­len Ki­lo­me­tern ge­spro­che­ner Spra­che füh­len sich Ge­hirn und Sprech­ap­parat aus­ge­lei­ert an.

Bald geht es wei­ter — und wäre jetzt ein Not­fall und ich wür­de ge­braucht, wäre ich so­fort wie­der fit. Dol­met­sch­hund Paw­low lässt grü­ßen.

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Fotos: C.E.

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