Mittwoch, 22. Mai 2024

Sportlich

Will­komm­en auf den Sei­ten des ers­ten Blogs Deutsch­lands aus der Dol­met­scher­ka­bi­ne oder vom ei­ge­nen On­line-Dol­met­sch­stu­dio aus, aus der Über­set­zer­werk­statt, über den sprach­be­ton­ten All­tag in schwie­ri­gen Zei­ten und über lan­des­ty­pi­sche The­men, dar­über schrei­be ich hier seit 2007. Hin­ter­grund ist, dass un­se­re Ar­beit als Dol­met­scher und Über­set­zer, Dol­met­sche­rin­nen und Über­set­ze­rin­nen, in der Öf­fent­lich­keit zu we­nig be­kannt ist.




as war sport­lich, ges­tern vor ei­ner Wo­che!

Und ich ha­be jetzt ein Bei­spiel, wes­halb es gut ist, Din­ge so­fort zu er­le­di­gen. Vor zwei Wo­chen ste­he ich im ein­zi­gen Ein­kaufs­la­den in mei­ner Nach­bar­schaft, in dem es "un­se­ren Fa­mi­li­en­lie­b­lings­tee" gibt, mei­ne Zwil­lings­ge­schwis­ter und trin­ken ihn wirk­lich ger­ne. Den La­den su­che ich nur ab und zu auf.

Lei­der ha­be ich den Tee wo­an­ders noch nicht ge­fun­den, nicht in mei­nem Haupt­ein­kaufs­ge­schäft, der von sei­nen Kun­d:in­nen mit­ge­tra­gen wird, auch nicht im klei­nen Bio­la­den zwei Stra­ßen wei­ter, den einige in­zwi­schen 'rei­fe­ren' Her­ren seit den 1970er Jah­ren füh­ren. Ich ver­tei­le mein Geld ger­ne so, dass es klei­nen Fir­men eher zu­gu­te­kommt als den gro­ßen.

Koffer, Rucksack, Tüte
In der letz­ten Plas­tik­tü­te: Ab­le­ger!
Aber den Tee, ei­nen fer­men­tier­ten Grün­tee, (Olong "Schwarz­er Dra­che" aus Chi­na für je­ne, die sich aus­ken­nen), fin­de ich tat­säch­lich we­der in Hei­del­berg (wo Mum und ei­ni­ge Ge­schwis­ter le­ben) noch an­ders­wo, nur in ei­nem ein­zi­gen La­den am Kott­bus­ser Damm. Schlech­ten Ge­wis­sens kau­fe ich vier von ins­ge­samt fünf Pa­ke­ten im Re­gal (in der Hoff­nung für die nächs­ten Kun­den, dass noch was am La­ger ist).

Tags drauf ho­le ich re­pa­rier­te Klei­dung von der Än­de­rungs­schnei­de­rei, put­ze das gu­te Paar Ar­beits­schu­he, ver­wah­re es in ei­nem Pack­beu­tel, dann kommt es mit der frisch ge­wa­sche­nen, leich­ten Al­pa­ka-Rei­se­de­cke in den Kof­fer, wo schon der Tee war­tet.

Am Wo­chen­en­de kom­men zwei Kleid­chen für die Fräu­leins hin­zu, mei­ne Nich­ten. Und so sam­meln sich mei­ne Mit­brings­el und Rei­se­uten­si­li­en, wird al­les so­fort ver­sorgt und ver­wahrt im Kof­fer, der auf dem Schrank wohnt. Im Fall der Fäl­le ist so mei­ne Pack­zeit von 20 auf zehn Mi­nu­ten ge­schrumpft.

Heu­te vor acht Ta­gen kommt der gro­ße Mo­ment. Ich bin aus­wärts, in der Mit­tags­pau­se, als ei­ne Kol­le­gin an­ruft. Ei­ne Kun­din, bei der seit 14 Ta­gen ein Kos­ten­an­ge­bot aus dem Netz­werk vor­liegt, fragt ei­nen Tag vor Ul­ti­mo, wie denn die An­kunfts­zei­ten des Dol­metsch­teams sei­en und ob wir schon die Ho­tel­zim­mer ge­bucht hät­ten. Was auch im­mer da pas­siert ist, wo­hin die Zu­sa­ge ge­gan­gen sein mag: Was im­mer wir mög­lich ma­chen kön­nen, ma­chen wir mög­lich, selbst wenn's Hopp­la­hop­pis­mus ist.

Drei­ßig Mi­nu­ten nach Be­en­di­gung des Ta­ges­ter­mins lau­fe ich zu­hau­se ein, es gibt ein frü­hes Abend­es­sen, zehn Mi­nu­ten pa­cke ich fer­tig, dann ge­hen wir spa­zie­ren (wäh­rend die Kol­le­gin ein Ho­tel sucht). 90 Mi­nu­ten nach der An­kunft zu­hau­se bin ich auf dem Weg zum Bahn­hof. Die Rei­se­dauer von zwei U-Bahn­sta­tio­nen nut­ze ich zum Fahr­kar­ten­kauf für den Fern­zug.

Da am Ziel­ kei­ne ver­nünf­ti­gen Ho­tel­zim­mer un­ter 300 Eu­ro mehr zu fin­den sind, Mes­se und Tou­ris­mus, da kommt was zu­sam­men, fra­ge ich die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen ei­nes an­de­ren Netz­werks, zwei Mi­nu­ten nach der An­fra­ge ha­be ich die Zu­sa­ge für ein Bett in ei­nem Ar­beits­zim­mer. Am spä­ten Abend kom­me ich am Ziel­ort an. Wir sit­zen bis kurz nach Mit­ter­nacht im Win­ter­gar­ten beim Plausch. Am nächs­ten Mor­gen klin­gelt um 7.20 Uhr der We­cker.

______________________________
Foto: C.E. (Ar­chiv)

Keine Kommentare: