Mittwoch, 8. Mai 2024

Luxusschlitten versus Fahrrad

Per Zu­fall oder mit Ab­sicht: Sie sind hier auf Sei­ten ei­nes di­gi­ta­len Ta­ge­buchs aus der Ar­beits­welt ge­lan­det. Was Dol­met­scher und Über­set­zer ma­chen, be­schäf­tigt mich hier. (Ich neh­me heu­te für die Auf­find­bar­keit im Netz den männ­li­chen Ober­be­griff, ob­wohl die meis­ten von uns Frau­en sind.) Der­zeit müs­sen wir ganz schön um un­se­re Ho­no­rar­sät­ze käm­pfen.

Neulich kam eine An­fra­ge für einen Kurz­ein­satz rein, der aus viel, also sehr viel War­te­rei be­steht und drei knap­pen Mo­men­ten Dol­metsch­ar­beit auf Hoch­tou­ren.

Der po­ten­tiel­le Kun­de: "Was ist Ihr Stundensatz? Es wird im End­ef­fekt auf eine knap­pe Stun­de Ar­beit hin­aus­lau­fen. Na­tür­lich be­kom­men Sie ei­ne klei­ne Ent­schä­di­gung fürs War­ten."

Fahrrad versus Autos
Par­ken an der Baum­schei­be
Mei­ne Ant­wort auf die Fra­ge hat mich selbst über­rascht: "Un­se­re Bran­che kennt kei­nen Stun­den­satz. Wenn Sie mit ei­nem ge­mie­te­ten Wa­gen der Lu­xus­klas­se nur rasch zum Ba­de­see fah­ren, um dort den gan­zen Tag zu chil­len, wer­den Sie auch nicht mit der Miet­wa­gen­fir­ma ver­han­deln und ihr sa­gen, dass Sie nur ei­nen Satz zu zah­len ge­willt sind, der dem Miet­preis eines Fahr­rads für zehn Minuten Nut­zung ent­spricht."

Die­ser Mo­ment fiel mir vor­hin wie­der ein, als ich mich gei­stig auf ein Te­le­fo­nat zur Ho­no­rar­ver­hand­lung ein­ge­stimmt ha­be. Das Ge­gen­teil war der Fall, mir wur­de ein Satz an­ge­bo­ten, der so­gar über dem lag, was ich im Hin­ter­kopf hat­te. Schön!

______________________________
Foto: C.E.

Keine Kommentare: