Montag, 29. Januar 2024

Montagsschreibtisch (28)

Ein­blick in den Ar­beits­all­tag einer Dol­met­sche­rin kön­nen Sie auf die­sen Sei­ten neh­men. Meine Mut­ter­spra­che ist Deutsch, ich arbei­te über­wie­gend mit Fran­zö­sisch und Eng­lisch, die Büro­kol­le­gin über­setzt in die eng­li­sche Spra­che. Ge­le­gent­lich be­ar­bei­ten wir im Team in grö­ße­rem Um­fang ge­mein­sam Tex­te.

Auf dem Schreib­tisch
⊗ Wort­schatz­nach­be­rei­tung ei­nes In­ter­views bei der 'Grü­nen Wo­che'
­⊗ Film­pro­duk­ti­ons­dos­sier: letz­te Kor­rek­tu­ren

Auf der Grünen Woche: Kunstrasen, Ausstellermaterial, Tisch, Kopfhörer, Dolmetschmikrofon, im Hintergrund ein Stativ
Im Hin­ter­grund ein Ka­me­ra­sta­tiv
Fürs Film­pro­jekt sind 16 Tex­te un­ter­schie­dli­cher Sor­te und Gü­te zu be­ar­bei­ten. Je um­fang­rei­cher ein Dos­sier, des­to wich­ti­ger ist es, die Über­sicht zu be­hal­ten. Un­se­re Da­tei­en |fan­gen mit ei­nem ame­ri­ka­ni­schen Da­tum an| fol­gen dem ISO-For­mat: Jahr, Monat und Tag, dann kommt ein Pro­jekt- oder Kun­den­kür­zel, dann der ei­gent­li­che Da­tei­na­me, ge­folgt von den Ini­tia­len de­rer, die das Do­ku­ment in der Hand hat­ten und dem Kür­zel zum Be­ar­bei­tungs­stand: ab­ga­be­fer­ti­ger Zu­stand = OK, sonst WIP = work in pro­gress. Falls nö­tig, en­det die Da­tei­be­zeich­nung mit der Num­mer der je­wei­li­gen Fas­sung. Um die per­fek­te Über­sicht für al­le zu ge­währ­leis­ten, ha­ben wir als Bin­nen­ti­tel na­tür­lich die Da­tei­na­men der Pro­duk­ti­ons­fir­ma be­ibehalten.

Ar­beit im Team

Über­setzt ha­ben wir vier­hän­dig, al­so zu zwei­t, und für­ein­an­der auch Kor­rek­tur ge­le­sen, da­mit die Tex­te ein- und der­sel­be Sound durch­weht. Eine frü­he­re Bü­ro­kol­le­gin stellt dann die deut­sche Schluss­re­dak­ti­on si­cher. Was die­ser Kol­le­gin, die kein Fran­zö­sisch spricht, an Über­setz­tem und Ge­gen­ge­le­se­nem Spa­nisch vor­kommt, sie also nicht ver­stan­den hat, wird ge­mein­sam be­spro­chen. Gro­ß­ar­tig: Mit Schul­fran­zö­sisch und Phi­lo­so­phie­stu­di­um fin­det sie oft sehr brauch­ba­re Vor­schlä­ge zur Ret­tung von Sät­zen und Ab­sät­zen, so­gar bei Film­fi­nan­zie­rungs­the­men.

Ich lie­be Team­ar­beit und hal­te die Ein­sam­keit für ei­nen der zen­tra­len Nach­tei­le der Über­set­zer­tä­tig­keit. Wo­bei, ein­sam bin ich nicht, auch wenn die lie­ben Mit­men­schen tags­über manch­mal au­ßer Haus sind. Der Woh­nungs­nach­bar übt wei­ter As­tor Pia­zol­la, in­zwi­schen ist er rich­tig gut!

P.S.: Oben wur­de der Satz mit der Da­tums­be­nen­nung kor­ri­giert, Dank an Mon­sieur/Ma­dame Un­be­kannt!

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Foto:
C.E. (Archiv)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

"ame­ri­ka­nisch ge­setz­ten Da­tum an, al­so Jahr, Monat und Tag"
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Ein amerikanisch gesetztes Datum ist das ja nun gerade nicht - das wäre Monat, Tag, Jahr und würde jedes über ein Kalenderjahr hinausreichendes Dateisystem in die Knie zwingen.

Bei dem verwendeten System handelt es sich um das ISO-Format, das z. B. in Schweden auch ganz regulär und in Deutschland gern von Ingenieuren genutzt wird.