Mittwoch, 10. Januar 2024

Der skurrilste Einsatz 2023

Ein­blick in den Ar­beits­all­tag einer Dol­met­scherin kön­nen Sie auf die­sen Sei­ten neh­men. Meine Mut­ter­spra­che ist Deutsch, ich arbei­te über­wie­gend mit Fran­zö­sisch und Eng­lisch, die Büro­kol­le­gin über­setzt in die eng­li­sche Spra­che. Zum Jah­res­be­ginn schaue ich kurz zu­rück.

Den merk- und denk­wür­digs­ten Dol­metsch­ein­satz des letz­ten Jah­res darf ich noch nach­tra­gen. Es ging dabei gar nicht um Be­son­der­hei­ten, die In­halt oder Form des Ter­mins be­tra­fen, son­dern ledig­lich um mich bzw. meine Klei­dung. Das skur­ri­le Mo­ment "ver­dan­ke" ich einem Schuhhersteller.

Ich bin ja grund­sätz­lich sehr lern­be­geis­tert, wollte aber ei­gent­lich nicht stu­die­ren, wie so ein Schuh auf­ge­baut wird. Unten die "Ex­plo­si­ons­dar­stel­lung" nach nur ei­nem Ki­lo­me­ter. Da sich die Dol­metsch­sai­son mehr in die war­men Mo­na­te ver­lagert hat, war ich bis­lang nicht in der Si­tu­ation ge­we­sen, die­sen ele­gan­ten Schuh zum Ho­sen­an­zug frü­her zu tra­gen. Um­keh­ren konn­te ich nicht, da die U-Bahn ge­pen­delt hat und da­mit mein Zeit­puf­fer hin­über war.

Links oben: mit Pho­to­shop be­ar­bei­tet
OK, die Schu­he wer­den ei­ni­ge Zeit im Lager ge­le­gen ha­ben. Ich habe es mit­ten in der Pan­de­mie ge­kauft (Herbst 2021?) und weiß nicht, ob der Kle­ber oder das Plas­tik oder das Garn ir­gend­ein Er­satz­pro­dukt wa­ren oder ob das Paar noch äl­ter war. Das Ge­schäft, bei dem ich es ge­kauft ha­be, wurde nach der Pan­de­mie ge­schlos­sen. Die Her­stel­ler­fir­ma, ich kaufe oft in Deutsch­land oder Frank­reich her­ge­stell­te Qua­li­täts­wa­re, ant­wor­tet auf die Fra­ge, was da pas­siert sein mag ...

Zitat: "Wir sind nicht zu­stän­dig." Ziem­lich un­be­frie­di­gend finde ich das, das ist kein ech­ter Kun­den­dienst. Für Ge­währ­leis­tung sei das Schuh­ge­schäft zu­stän­dig, schreibt mir die Kun­den­kon­takt­da­me.

Am Ende des Dol­metschein­sat­zes gab es wie so oft ei­nen Um­trunk. Zum Glück wa­ren die Ge­sprä­che so span­nend, dass nie­mand auf den Bo­den ge­se­hen hat, auch dann nicht, als ich das Fo­to rechts unten ge­schos­sen habe. Für den Heim­weg muss­te dann noch Pa­ket­kle­ber aus Plas­tik her, die letz­te Strecke konn­te ich nur im Taxi zu­rück­le­gen, die Trep­pe hoch dann auf Strüm­pfen.

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Fotos: C.E.

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