Hier, was heute meinen Schreibtisch verließ.
"Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für die Zusendung des Programms! Das wird sicher ein sehr
informativer Tag. Beim Lesen fiel mir auf, dass die Themen Ihres
Forschungstages erwartungsgemäß hochgradig ausdifferenziert sind. Zur Stunde liegt uns bedauernswerterweise noch kein Hintergrundmaterial vor, dabei besteht Dolmetschen zu 80 Prozent aus Vorbereitung.
Fürs Dolmetschen auch nötig: Arbeitsruhe |
Wir müssen befürchten, dass vor Ort dann ausgedruckte Vortragstexte im Windeseile vom Blatt gelesen werden.
Laien überschätzen meist die normale Sprechgeschwindigkeit und lesen viel schneller vor, als sie frei sprechen würden — zur Erschwernis unserer Arbeit mit Sätzen, die den Gesetzen von Lesetexten und leider nicht den Regeln gesprochener Sprache folgen.
Deshalb ist Ihre Mitwirkung zum Gelingen des bevorstehenden Events unabdingbar!
Hintergrund
Vor Einsätzen beschäftigen wir Dolmetscherinnen uns viele Stunden intensiv mit der Materie, im Durchschnitt pro Dolmetschtag einen bis anderthalb Arbeitstage lang, idealerweise in mehrere halbe Tage aufgeteilt, der Lernkurve wegen, wir lesen uns ein, übertragen Literaturzitate usw.
Können sie uns bitte die Mailanschriften der Redner:innen zusenden und parallel bitte diese in Ihrer Funktion als Veranstalter vorab um die baldige Zusendung ihrer „Papers“ oder Manuskripte oder Entwürfe oder Redenotizen bitten? (Wenn Sie das machen, hat das für manche mehr Gewicht, als wenn es "nur" aus der Kabine kommt.)
"La Team"
Auch wichtig: Dolmetschen ist Teamarbeit. Wir erstellen normalerweise gemeinsam eine Vokabelliste ("Lexik") der wichtigsten Begriffe und tauschen uns über gute Fundstellen für Kontextwissen im Netz aus. Daher möchte ich Sie bitten, mir die Kontaktdaten der jungen Kollegin mitzuteilen, mit der ich zum ersten Mal zusammenarbeiten werde; sie ist im Internet noch nicht vertreten.
Mit freundlichen Grüßen ..."
Foto: C.E. (Archiv)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen