Freitag, 19. Januar 2024

Der Grund von allem (1)

Aus dem Ar­beits­all­tag ei­ner Dol­met­sche­rin kön­nen Sie auf die­sen Sei­ten ei­ni­ges er­fah­ren. Mei­ne Mut­ter­spra­che ist Deutsch, ich arbei­te über­wie­gend mit Fran­zö­sisch und Eng­lisch, ins Eng­li­sche über­setzt die Bü­ro­kol­le­gin. Noch herrscht in der Kon­fe­renz­welt Ru­he, ab­ge­se­hen von ei­ni­gen Kurz­ter­mi­nen bei der 'Grü­nen Wo­che'.

Oben grü­ner Be­wuchs, dann Hu­mus, dann ei­ne stei­ni­ge Schicht
Quer­schnitt durch den Bo­den

Vor ei­ner De­le­ga­ti­ons­rei­se im Früh­jahr wer­den wir ge­be­ten, un­se­re Ess­ge­wohn­hei­ten mit­zu­tei­len. Uni­sono an­twor­ten bei­de Kol­le­gin­nen mit ei­ner Fra­ge, und zwar ob es mög­lich wä­re, die Gast­ge­ber:in­nen der ver­schie­de­nen Eta­p­pen um ei­nen Snack für uns zu bit­ten. Wir ver­bren­nen ähn­lich vie­le Ka­lo­ri­en wie Bau­ar­bei­ter im Stra­ßen­bau, ein Keks­chen am Kaf­fee­tas­sen­rand reicht da nicht, um den Vor­mit­tag zu überstehen.

Lei­der nein, lau­tet die An­twort, di­plo­ma­ti­scher Be­reich, die Gast­ge­ben­den sind al­lein ver­ant­wort­lich, nicht ein­mal ein zar­ter Hin­weis sei mög­lich. Nun gut. Un­se­re­i­ner hat im­mer Tro­cken­obst und Nüs­se in der Ta­sche, um das Hirn am Lau­fen zu hal­ten.

Es­sen ist das hal­be Dol­met­schen

Au­ßer­dem si­chern wir uns auch schon mal ein klei­nes Kä­se­bröt­chen-oder-was-auch-im­mer vom Früh­stücks­buf­fet für die Pau­se. Im Not­fall ha­ben wir uns schon am Frucht­zu­cker aus Säf­ten ent­lang­­ge­han­gelt, wenn zwi­schen­durch kei­ne Zeit zum Ein­kau­fen war ... oder wir mit ei­ner land­wirt­schaft­li­chen De­le­ga­ti­on ir­gend­wo in der Pam­pa un­ter­wegs wa­ren.

 Lunch­pa­ket

Die Aus­nah­men sind rar. Um­so sprich­wört­li­cher ist seit­dem DAS Lunch­pa­ket, das wir letz­tes Jahr von ei­ner land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­ons­ge­nos­sen­schaft be­ka­men — nur für uns Dol­met­sche­rin­nen! Die Schwä­ge­rin ei­nes der Re­fe­ren­ten war selbst in einem frü­he­ren Le­ben Dol­met­sche­rin ge­we­sen, sie hat­te vor Ort al­les ge­plant (stil­les Mi­ne­ral­was­ser!) und so­gar et­was zu schna­bu­lie­ren be­reit­ge­legt, das aus­ge­wo­gen, le­cker und nach­hal­tig war. Cha­peau und vie­len Dank noch­mal, Marie!

Tischarbeit

Vo­ka­bel­zet­tel mit kom­bi­nier­ter Zeich­nung: Kuh, Wei­de, Stall ...
Lern­ma­te­ri­al und Spick­zet­tel zu­gleich

Sonst ist der­zeit viel Bü­ro­ar­beit an­ge­sagt. Wir le­sen Dreh­buch­über­set­zun­gen und Film­pro­jekt­dos­siers für den Markt der Ber­li­na­le ge­gen. Wich­tig ist da­bei: mei­ne Mut­ter­spra­che ist Deutsch, ich ar­bei­te mit Ziel­spra­che Deutsch.
Die Kol­le­gin­nen ha­ben Fran­zö­sisch oder Eng­lisch als Mut­ter­spra­chen, und wir fin­den bei Be­darf man­ch an­de­re Sprach­kom­bi­na­tion.

Ich bin Teil ei­nes mehr­spra­chi­gen Teams, uns ver­bin­den Schwer­punk­te wie Po­li­tik, Wirt­schaft, So­zia­les und Kul­tur. Da­ne­ben ar­bei­te ich oft im Be­reich Land­wirt­schaft und Agro-Öko­lo­gie, zu The­men wie Bio­di­ver­si­tät und Bo­den­ge­sund­heit, als Über­set­ze­rin (schriftlich), vor al­lem aber als Dol­met­sche­rin (münd­li­che Über­tra­gung).

Fort­set­zung folgt: hier.

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Foto: C.E.
, Bo­den­auf­bau mit di­cker Hu­mus-
schicht und gro­ßer Spick­zet­tel (von 2019)
#sa­ve­our­soils #grue­ne­wo­che #oeko­lo­gie

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