Samstag, 21. Januar 2023

Mischmasch

Hallo, bon­jour, welcome! Hier bloggt eine Dol­met­scher­in und Über­set­zerin für die französische Sprache (Ziel­spra­chen DE und FR sowie aus dem Engli­schen). Es ist Sams­tag und es folgen quer­beet einige Links der Woche.

Heute in den Medien: Die KI, am Beispiel von ChatGPT3, ent­wickelt sogar Phi­shing­mails, da sie erstklassig texten 'können' soll mit indivi­dueller Zielgruppen­an­spra­che, außerdem würde das Programm die Verschlüsselung für Angrif­fe auf Computer auf Anfra­gen schreiben und Wege für die vollauto­matische Abwick­lung ihrer er­pres­se­ri­schen Forde­rungen finden. Na prima. Der Welt reicht wohl die krimi­nelle Energie der Menschen nicht aus, jetzt gibt es automa­tisierte Unter­stützung! Quelle und Link:  Forschung aktuell — Computer und Kom­munikation auf Deutsch­landfunk.

Am Thema KI werde ich dranbleiben, auch wenn dieser Tage mein Fokus auf dem Gesund­werden liegt. Ich hab seit Ende letzten Jahres sämtliche in den Jahren 2020 und 21 ausgelassenen HNO-Erkran­kungen, die nicht vom Covid-19-Virus ausgelöst wurden, in Serie nach­geholt. Also stehen gutes Essen und ein wenig spazieren­ge­hen auf dem Prog­ramm, es ist bit­ter kalt draußen durch eisigen Wind, dann alte Fotos sor­tieren, weiter­schlafen. Der Brain fog, das verne­belte Gehirn, lüftet sich langsam.

Beruf­lich ver­pas­se ich nichts. Üblicher­weise wieder­kehrende Termi­ne am Ran­de der Grünen Woche zwischen franzö­sischen und deut­schen Partner:innen, bei denen ich vor der Pan­demie wieder­holt dol­metschen durfte, fal­len dieses Jahr aus, weil aufgrund des in Paris gefeierten Jubilä­ums des Ély­sée-Ver­trags in Berlin we­ni­ger los ist. Und bei den Fach­podien am Ran­de der Grünen Woche auf dem Ber­liner Mes­­se­ge­län­de ist Fran­zö­sisch leider inzwi­schen selten gewor­den. 

Also beschäf­tigen mich die­ser Ta­ge weder Milch­wirtschaft noch Stall­formen wie Freiland- versus Anbinde­haltung, weder EU-Regu­larien zum Nitrat­ein­trag ins Grund­wasser noch Flächen­neu­in­an­spruch­nah­me oder Bionormen. Nächstes Jahr wahr­schein­lich dann wieder. In der Zwischen­zeit sind an­de­re Agrar­themen für die kom­menden Wochen dazu op­tioniert. Auch wenn ich diesen Mo­nat nur 200 Euro Umsatz ge­macht haben werde, ist die wirt­schaft­liche Lage von uns Konferenz­dolmet­scher:innen (ganz grund­sätzlich sowie bei mir persön­lich) nicht mehr so düster wie Ende 2021.

Inge und ihre Freundin spielen Messe

Mit den fest verein­barten Tagen im Ge­päck kann ich in den nächs­ten Wochen weiter Agrar- und Bio­themen pauken, je­den Tag eine halbe bis eine Stunde, denn Boden-, Wasser-, Lebens­mittel und Raum­ord­nungs­the­men stehen im Zen­trum der Klima­debatte.
Da ich derzeit keine ex­ter­nen Ter­mi­ne wahrneh­men muss, hat mich auch meine Frisörin lange nicht ge­se­hen. Wenn ich die jungen Damen sehe, die hier "Bubi­kopf­wick­ler" auf einer Messe an­zu­prei­sen schei­nen, sieht mich ein heu­ti­ges Ge­sich­t an.
Inges Zeit vor fast 100 Jahren war doch ge­ra­de 'eben erst', vor wenigen Sekun­den, denke ich, wenn wir das Alter un­seres Heimat­planeten betrach­ten.

Und erst seit 150 Jahren etwa vergiften wir den Globus systematisch, also nur ein Fin­ger­schnip­pen, ganz­heit­lich be­trach­tet. Ich wün­sche mir mehr Demut auf der Welt, um die Lebens­grund­la­gen vieler Spezies, darunter des Homo sa­piens, ab­zu­sichern. Wir Fos­si­lien­jun­kies könn­ten uns doch end­lich auch mal bessern!

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Foto:
Inge Rösler (re) mit Freundin, Bubi-
kopfwickler, Sammlung Elias Lossow

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