Hallo, bonjour, welcome! Hier bloggt eine Dolmetscherin und
Übersetzerin für die französische Sprache (Zielsprachen DE und FR sowie aus dem Englischen). Es ist Samstag und es folgen querbeet einige Links der Woche.
Heute in den Medien: Die KI, am Beispiel von ChatGPT3, entwickelt sogar Phishingmails, da sie erstklassig texten 'können' soll mit individueller Zielgruppenansprache, außerdem würde das Programm die Verschlüsselung für Angriffe auf Computer auf Anfragen schreiben und Wege für die vollautomatische Abwicklung ihrer erpresserischen Forderungen finden. Na prima. Der Welt reicht wohl die kriminelle Energie der Menschen nicht aus, jetzt gibt es automatisierte Unterstützung! Quelle und Link: Forschung aktuell — Computer und Kommunikation auf Deutschlandfunk.
Am Thema KI werde ich dranbleiben, auch wenn dieser Tage mein Fokus auf dem Gesundwerden liegt. Ich hab seit Ende letzten Jahres sämtliche in den Jahren 2020 und 21 ausgelassenen HNO-Erkrankungen, die nicht vom Covid-19-Virus ausgelöst wurden, in Serie nachgeholt. Also stehen gutes Essen und ein wenig spazierengehen auf dem Programm, es ist bitter kalt draußen durch eisigen Wind, dann alte Fotos sortieren, weiterschlafen. Der Brain fog, das vernebelte Gehirn, lüftet sich langsam.
Beruflich verpasse ich nichts. Üblicherweise wiederkehrende Termine am Rande der Grünen Woche zwischen französischen und deutschen Partner:innen, bei denen ich vor der Pandemie wiederholt dolmetschen durfte, fallen dieses Jahr aus, weil aufgrund des in Paris gefeierten Jubiläums des Élysée-Vertrags in Berlin weniger los ist. Und bei den Fachpodien am Rande der Grünen Woche auf dem Berliner Messegelände ist Französisch leider inzwischen selten geworden.
Also beschäftigen mich dieser Tage weder Milchwirtschaft noch Stallformen wie Freiland- versus Anbindehaltung, weder EU-Regularien zum Nitrateintrag ins Grundwasser noch Flächenneuinanspruchnahme oder Bionormen. Nächstes Jahr wahrscheinlich dann wieder. In der Zwischenzeit sind andere Agrarthemen für die kommenden Wochen dazu optioniert. Auch wenn ich diesen Monat nur 200 Euro Umsatz gemacht haben werde, ist die wirtschaftliche Lage von uns Konferenzdolmetscher:innen (ganz grundsätzlich sowie bei mir persönlich) nicht mehr so düster wie Ende 2021.
Inge und ihre Freundin spielen Messe |
Mit den fest vereinbarten Tagen im Gepäck kann ich in den nächsten Wochen weiter Agrar- und Biothemen pauken, jeden Tag eine halbe bis eine Stunde, denn Boden-, Wasser-, Lebensmittel und Raumordnungsthemen stehen im Zentrum der Klimadebatte.
Da ich derzeit keine externen Termine wahrnehmen muss, hat mich auch meine Frisörin lange nicht gesehen. Wenn ich die jungen Damen sehe, die hier "Bubikopfwickler" auf einer Messe anzupreisen scheinen, sieht mich ein heutiges Gesicht an.
Inges Zeit vor fast 100 Jahren war doch gerade 'eben erst', vor wenigen Sekunden, denke ich, wenn wir das Alter unseres Heimatplaneten betrachten.
Und erst seit 150 Jahren etwa vergiften wir den Globus systematisch, also nur ein Fingerschnippen, ganzheitlich betrachtet. Ich wünsche mir mehr Demut auf der Welt, um die Lebensgrundlagen vieler Spezies, darunter des Homo sapiens, abzusichern. Wir Fossilienjunkies könnten uns doch endlich auch mal bessern!
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Foto: Inge Rösler (re) mit Freundin, Bubi-
kopfwickler, Sammlung Elias Lossow
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