Donnerstag, 20. September 2012

2. Routine

Willkommen, bienvenue, welcome! Sie haben eine Seite des digitalen Arbeitstagebuchs einer Sprachmittlerin aufgeschlagen. Ich übersetze und dolmetsche in Berlin, Straßburg, Paris und dort, wo ich gebraucht werde. Hier denke ich regelmäßig über meinen Alltag nach.

Routinen erleichtern die Arbeit, heute meine zweite Routine. Eine lautet für den (manchmal mühsamen) Arbeitsbeginn:
Καφεεεεεεεε. Cafeeeeeee. Coffeeeeeeeeee. قهوة. 咖啡. Koffieeeeeee. Kavhiiiiiiiiiii. Kaffeeeeeeeeeee. कॉफी. Koφεεεεεεεεεεεεε. Kahveeeeeeeee.
Sonst bin ich ja Teetrinkerin, ich liebe grünen und weißen Tee. Kaffee pusht graue Zellen aber effektiver.

Die erste Routine ist (wie bereits beschrieben) mit dem Wiederholen oder Notieren von Vokabeln zu beginnen. Dadurch knüpfe ich an den Flow an, in dem ich beim Arbeiten gewesen bin.

Flow ist, wenn es mir gar nicht auffällt, dass ich arbeite, so sehr bin ich "drin".

Die Kaffeeherstellung folgt einem eigenen Zeremoniell, ich mahle die Bohnen von Hand, denn ich liebe ihren Duft. Ich verbinde mit ihm sehr viele schöne Momente, angefangen vom Einkaufengehen an Papas Hand in der Marburger Wettergasse, wo der Kaffee auch immer frisch gemahlen wurde. (Heute gibt es dort keine Tante-Emma-Läden mehr.) Zufrieden vom Duft des "Türkentranks" und angeregt durch seine Wirkung fällt der Start in den Morgen leichter.

Da das Rösten des Kaffees (la torréfaction) in Frankreich traditionell von anderer Intensität ist als in Deutschland, gehören Kaffeebohnen für mich immer ins Reisegepäck für den Weg nach Deutschland. Und die in Frankreich am weitesten verbreitete (mittlere) Röststufe heißt auf Französisch "Mönchsrock" (robe de moine), das weiß ich noch von einem Kunden aus der Luxusgüterindustrie.

So, schnell weiterlesen: Staatsschuldenkrise, Rechtspopulismus, Integration und Chancengleichheit und die übliche Hintergrundarbeit zu allgemeinen politischen Themen in Frankreich, Deutschland, Europa.

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Foto: C.E. (Archiv)

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