Seit gestern und bis zum 16. September einschließlich läuft in der Hauptstadt das 12. Internationale Literaturfestival Berlin. Zum 11. Mal bin ich als Dolmetscherin daran beteiligt, wobei ich mich auf Veranstaltungen für Schüler spezialisiert habe. Als Auftakt zum Festival lasen gestern Nachmittag etliche Mitarbeiter, Freunde und Autoren des Festivals an verschiedensten Stellen Berlins. Letztes Jahr wurde mein Französischlernkrimi veröffentlicht, "Les paquets mystérieux/Die geheimnisvollen Pakete". (Anlass zur Freude: Die Nachfrage ist gut, knapp zwei Drittel der Auflage sind inzwischen verkauft.)
Das Festival schlug mir vor, im Kiez zu lesen, in dem das Buch spielt, in Schöneberg. So stand ich gestern am Rossebändiger im Kleistpark, genoss die Nachmittagssonne und las vor Eltern, die ihre Kleinkinder "lüfteten", sowie einigen Schülern der benachbarten Europaschule (mit französischem Zug). Das hat Spaß gemacht.
Damit die Veranstaltung als solche kenntlich sein würde, waren uns Plakate angekündigt worden; bei mir kam aber leider nie etwas an. Also hatte ich mir kurzerhand eines selbstgemalt. Punkt fünf stand ich unter dem Rossbändiger und las mutig einfach drauflos.
Ein wenig komisch ist es schon, so für sich allein zu lesen, ohne Zuhörer. Berlin kennt viele schräge Menschen, und ich musste grinsen, weil zunächst niemand Notiz von mir nahm. Das änderte sich aber rasch. Lustig waren die Reaktionen meines jüngsten Zuhörers, des kleinen Antoine, der ein echtes deutsch-französisches Kind ist, das nach dem Prinzip "zwei Eltern, zwei Sprachen" aufwächst. Ihn muss irritiert haben, dass ich da recht munter beide Sprachen durcheinanderwirbelte, zum Teil in ein- und demselben Satz (was aus dem Fotobeispiel leider nicht hervorgeht).
______________________________
Fotos: C.E.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen