Hallo! Sie haben die Blogseite einer Französischdolmetscherin angesteuert. Neben dem Dolmetschen übersetze ich auch. Von Berlin aus führen mich meine Reisen an viele Orte auch des französischsprachigen Auslands ... und hier denke ich über zentrale Begriffe meiner Sprachen nach.
Gestern brachte ich den Begriff auf, mit dem mein heutiger Eintrag überschrieben ist. Im 16. Jahrhundert hieß es noch: dormir la grasse
matinée, "den fetten Vormittag (lang) schlafen", heute faire la grasse matinée, "den fetten Vormittag machen", also lange schlafen, halbwach vor sich hin dösen, langsam und spät aufstehen.
Der Begriff kommt, so mutmaßt die Seite expressio.fr, vielleicht daher, dass ein solcher genüsslich zwischen den Laken verbrachter Vormittag aufgrund weicher Kissen und einer ebensolchen Matratze einen an das sanfte, weiche Gefühl von Fett erinnern mag. Es könnte, so die Autoren der Seite weiter, sich aber auch vom Lateinischen crassus ableiten lassen, was 'dicht' bedeutet. So ein gemütlich verbummelter Morgen wirkt am Ende subjektiv vielleicht dichter als der hektisch verbrachte Bürovormittag.
Das Zweite hatte ich dann prompt heute früh wieder. Mein Start in die neue Woche ist zugleich ein Kampf gegen die leichte Zeitverschiebung, die mir das Wochenende eingebracht hat. Der Hintergrund ist schnell erklärt: Wenn ich abends dolmetsche wie gestern und vorgestern, ist die Adrenalinkonzentration im Körper noch ca. vier Stunden nach Dolmetschende so hoch, dass ich auch zu nachtschlafender Zeit kaum zur Ruhe komme. Dolmetscherjetlag, ein anderes Thema ... und Mittwoch habe ich frei.
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Illustration: expressio.fr
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