Samstag, 26. Mai 2012

symmetrisch — asymmetrisch

Hallo! Sie haben ein digitales Logbuch aus der Welt der Sprachen angesteuert. Hier schreibe ich über meinen Berufsalltag als Dolmetscherin und Übersetzerin für die französische Sprache. Heute wie jeden Samstag: Link der Woche.

Header || Shortcuts Blog - a sideways look at tne news
Blog des britischen "Guardian"
Über die Kunst, Partygespräche zu verdolmetschen, schrieb der englische Guardian in seinem "Shortcuts Blog" diese Woche. Bei genauerem Hinsehen sind aber eher Arbeitsessen als Partygespräche gemeint.

Überschrieben mit "G8 interpreters: the art of many different dinner party conversations" und der Unterzeile "How the world's most powerful people ask one another to pass the salt" wird sehr richtig zunächst der Beruf der Dolmetscher von dem der Übersetzer unterschieden. Dann widmet sich Journalist Jon Henley dem vergangenen Wochenende in Camp David und seinen Sprachbesonderheiten.

Er berichtet völlig zutreffend, dass wir Dolmetscher "aktive" und "passive" Sprachen haben, und wie explosionsartig die Zahl der Dolmetscher zunimmt, wenn zum Beispiel in der EU für jede Sprachrichtung Kollegen vor Ort sein müssen: 23 offizielle Sprachen gleich 96 Dolmetscher — für den Fall einer "symmetrischen" oder "vollständigen" Verdolmetschung. Und er erklärt das Arbeiten über "Pivot" und was Arbeitssprachen sind, also die verschiedenartigen "asymmetrischen" Dolmetschsituationen.

Dolmetscher freuen sich immer, wenn sie in den Medien richtig dargestellt werden, was selten genug geschieht. Nur, wie das mit dem Salzwunsch in Camp David sprachlich geregelt wurde, darauf gibt der Beitrag leider keine Antwort.
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