Le Monde brachte in seiner Ausgabe vom 29. Mai eine Nachricht über eine Folge des Unfalls in Fukushima: Roter Thunfisch, der schon letzten August vor der Küste der kalifornischen Stadt San Diego gefangen wurde, sei durch die Kernschmelze in Japan strahlenbelastet. Professor Nicholas Fisher, Professor an der New Yorker Stony Brook-Universität, wird von Le Monde zitiert: "Wir müssen hier, was die Verbindungen der einzelnen Ökoregionen untereinander angeht, unsere Lehren ziehen, selbst wenn Lebenwesen tausende Kilometer voneinander entfernt sind". Die französiche Abendzeitung gibt in ihrer Meldung Informationen der offen zugänglichen Online-Fachzeitischrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) wieder, die the importance of migratory animals as transport vectors of radionuclides hervorhebt. (Hier ein abstract sowie der ganze Text als PDF).
Mich wundert manchmal, worüber sich Forscher so wundern. Analog zum Energieerhaltungssatz geht auf diesem Globus doch kein Dreck verloren ... und alles hängt mit allem zusammen, die berühmte Interdependenz. Der Artikel gibt übrigens auch gleich Entwarnung, die Wissenschaftler hätten befunden, dass der Grad der Kontaminierun beim Verzehr für den Menschen nicht gefährlich sei, weil er unterhalb der japanischen Sicherheitsstandards liege, zudem unterhalb dessen, was sonst
Die französische Nachrichtenagentur AFP brachte diese Nachricht auch vor drei Tagen, heute und morgen steht sie sicher in der deutschen gedruckten Presse, ich habe aus Zeitgründen bislang nur die französische gelesen.
Der Bestand an weißem Thun sei nur "gering gefährdet" (hier), aber oft mit Schwermetallen belastet (dort) |
Selbst wenn die gefundenen Mengen gering sein sollen, etwas Furcht wird sicher bei vielen hängenbleiben.
Es sei denn, diese Nachricht gerät schnell durch noch schlimmere/für den Einzelnen wichtigere Informationen wieder in Vergessenheit. Wie so vieles. Das Hirn des Menschen ist leider auf das Naheliegende, das Hier und Heute, das große Raubtier, das plötzlich vor einem stehen könnte, ausgelegt, und nicht auf das angesammelte Wissen ...
... ein Ergebnis der Evolution, das sich jetzt als Nachteil auswirken könnte. (Wer denkt heute noch an die Belastung von Wildschwein und Pilzen?)
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Foto: C.E.
(*) Nachlesen muss ich später, wie das französische durée de vie
mit der deutschen "Halbwertszeit" ins Verhältnis zu setzen ist.
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