Gesehen im Schöneberger Café "Sorgenfrei" |
Und der ganze Stress nur, um dann am nächsten Tag um 11.00 Uhr wieder in Madgeburg anzutreten ... Naja, Hotels sind ja einfach zu teuer ...
Es wurden angefragt: Dolmetscher, die parallel zur Arbeit eine Kamera oder gleich ein ganzes Büro führen können (erwarteter Bildungsabschluss: Mittlere Reife. Aus den Anforderungen: "Sie übersetzen fast zeitgleich bei Verkaufsgesprächen und der Begriff 'Terminologiedatenbank' ist für Sie kein Fremdwort".)
Ein anderer potentieller Kunde hätte gerne, dass ich ein Spieler wäre: "Wenn Sie Französisch und Deutsch auf Muttersprachniveau beherrschen, lassen Sie uns bitte Ihre Bewerbung zukommen. Weitere Voraussetzungen sind: Sehr gute Englischkenntnisse, Erfahrungen im Bereich Spiele, idealerweise verbringen Sie ein Großteil Ihrer freien Zeit in sozialen Netzwerken und mit Computerspielen."
An einem Buchladen mit historischer Literatur |
Schaufenster "Café Sorgenfrei" |
Schaufenster am Maybachufer (Neukölln) |
Ich fasse zusammen: Die meisten Jobanfragen hat derzeit die lukullisch gebildete, "relevant motorisierte", passionierte Computerspielerin, die nicht nur mit wenig Schlaf auskommt, sondern auch mit Fotoapparat und Filmkamera umgehen und nebenbei aus der Lamäng noch ein fremdes Büro führen kann. Und die logischerweise damit einverstanden ist, dass ihr Honorar/Gehalt (Unzutreffendes bitte streichen) auf dem Niveau einer Realschulabsolventin liegt. Ich schreib das mal in der weiblichen Form, denn manchmal beschleicht mich der Eindruck, dass Männern so manches "Angebot" gar nicht auf den Tisch flattert.
Hier soll keinesfalls ein falscher Eindruck entstehen, die meisten Kunden sind höchst korrekt und wollen von uns nur, dass wir für sie dolmetschen, außerdem erstatten sie uns die Reise zum Arbeitsort, Hotelkosten, Spesen usw., versorgen uns mit Präsentkörben und, ganz wichtig, sie senden sogar immer (immer!) rechtzeitig das Material zur Vorbereitung des betreffenden Einsatzes! Naja, oder fast.
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Foto: C.E. (1. Mai-Nachtrag)
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