Samstag, 20. August 2011

Link der Woche: freecycle

Heute möchte ich einen praktischen Tipp er­neu­ern, den ich bereits letztes Jahr gab. Und ich kann auch gleich den Beweis damit liefern, dass das Internet ein Dorf ist.

Es geht mir um das internetbasierte Ver­schenk­netz­werk freecycle. Und obwohl es sich hier um ein internationales Netzwerk handelt, ist es regional organisiert (Städte links). Freecycle liegt der Recycling-Gedanke zugrunde, und es ist, wie der Name schon sagt, kostenlos.

Das freecycle-Prinzip geht so wie einst auf dem Dorf: Noch gute Gegenstände, die im Haushalt aber nicht mehr gebraucht werden, wandern weiter zu anderen Mitmenschen. So sucht zum Beispiel Oma Hanna aus Charlottenburg einen Kinderautositz fürs En­kel­chen und Maike aus Prenzlauerberg, die neu nach Berlin gezogen ist und noch nicht viele Leute kennt, hat einen zu verschenken. Die beiden "treffen" sich über free­cycle.

Oder mein Lieblingsgesuch dieser Woche:
Hallo liebe Freecycler, 
im Dezember findet im Pergamonmuseum eine Ausstellung zur Ge­schich­te der Archäologie statt. Ich darf das Ganze vorbereiten und brauche eine ganze Reihe Koffer für den ersten Raum, wo wir frühe Reisen zu Ausgrabungen zeigen wollen. 
Da wir - wie immer bei Archäologen - kaum Geld für die Ausstellung haben: Wer hat noch einen alten Koffer im Keller, den er uns geben würde. Größe und Farbe egal. Hauptsache alt. 
Viiiiieeeeelen Dank, Pati
Da ich zusammen mit einer Kollegin diese "Newsgroup" moderiere (also Spam lösche, die Leute auf die Ein­hal­tung von Formalien hinweise usw.), sehe ich übrigens sehr schön, wie stark die Webseite von den in­ter­na­tio­na­len Neuberlinern genutzt wird. Da übersetzen und glät­ten wir dann oft, Schmunzeln inklusive, zum Beispiel bei Unser Föhn hat den hat Geist abgegeben. Ist ja mal gut, dass es nicht der Löffel war!

Außerdem merke ich, wie auch in der "normaldeutsch" klingenden Bevölkerung die allgemeinen Recht­schreib­kennt­nis­se ... naja, will jetzt nichts Böses sagen. Sehr oft lese ich, was die neue Getrenntschreibung so an­rich­tet: "Ich habe ab zu geben", "zu ver schenken", "für selbst ab Holer" usw.

Ich selbst habe einige Pflanzen, darunter meine Ba­de­zim­mer­pal­me, und einen Schreibtischstuhl über free­cycle geschenkt bekommen. Es war wirklich wie auf dem Dorf: Die Sachen haben Menschen aus meiner Nachbarschaft nicht mehr gebraucht.

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Illustrationen: freecycle, C.E.

2 Kommentare:

Alexander hat gesagt…

Toll, dass FreeCycle so empfohlen wird. Ich nutze es hier in Brüssel schon seit längerem immer wieder, vor allem um Sachen abzugeben. Funktioniert prima. Danke für dein Engagement als Moderatorin!

Alexander

caro_berlin hat gesagt…

Wissen vermehrt sich, wenn man es teilt.
Freude auch.

Danke für das schöne feed back.