Heute mal ein lyrisches Sonntagsbild. Schön, wenn das Aufräumen des Rechners sowas zutage fördert ...
SPURENSUCHE
am abend strahlt es nimmt
die sicht ist
licht eingeschnitten in den
himmel neben rost
und grün und sand
die anderen häuser.
farben wie kurz zuvor
auch sie nehmen dir die
puste und schief stehen
die luftröhren, ach!
war doch nur ein
schluckauf des jahrhunderts,
genosse
kamerad.
reden ist
silber schweigen
wir gold
von den vergangenen tagen daneben
der verkehrsturm schaut
in jede richtung kennt
nichts wieder.
acht ecken verlaufen sich
im sande, preussen!
streu nichts
in die augen
büchse, alles nur pulver hier
am potsdamer
platz.
8.2.2001
2 Kommentare:
Gleicher Ort, andere Zeit und ... Erich Kästner! Sonntagsgruß! U.
Besuch vom Lande
Sie stehen verstört am Potsdamer Platz.
Und finden Berlin zu laut.
Die Nacht glüht auf Kilowatts.
Ein Fräulein sagt heiser: "Komm mit, mein Schatz!"
Und zeigt entsetzlich viel Haut.
Sie wissen vor Staunen nicht aus nicht ein.
Sehen und wundern sich bloß.
Die Bahnen rasseln. Die Autos schrein.
Sie möchten am liebsten zu Hause sein.
Und finden Berlin zu groß.
Es klingt, als ob die Großstadt stöhnt,
weil irgendwer sie schilt.
Die Häuser funkeln. Die U-Bahn dröhnt.
Sie sind das alles so gar nicht gewöhnt.
Und finden Berlin zu wild.
Sie machen vor Angst die Beine krumm,
Und machen alles verkehrt.
Sie lächeln bestürzt. Und sie warten dumm.
Und stehn auf dem Potsdamer Platz herum,
bis man sie überfährt.
Danke :-)
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