Heute versuche ich mal sowas wie einen absurden Blogpost. Dieser Tage sitze ich konzentriert am Übersetzerschreibtisch.
Ingwertee mit Zitrone |
Parallel dazu gehen mir leide Arbeitseinsätze als Dolmetscherin durch die Lappen. Such is life. Ich kann mich ja nicht verdoppeln! Und ich bin erneut um eine Erkenntnis reicher: Unter dem Strich liebe ich das Dolmetschen ein wenig mehr als das Übersetzen.
Dieser Tage verpasste Einsätze:
⊗ Versicherungsrecht, ich hätte von jetzt auf gleich in die Kabine gemusst und war gerade in der Buchübersetzungspause, als das Handy geklingelt hat. Was hier passiert ist, weiß ich nicht, aber erinnert mich an einen alten Fall, wo der Kunde davon ausgegangen war, dass der Preis fürs Mieten der Kabinen das Honorar für die Dolmetscher:innen einschließt.
⊗ Sprachcoaching für einen Wissenschaftler, der eine Delegation auf Französisch in ihrer Muttersprache begrüßen möchte, das finde ich ganz großartig. (Der anschließende Austausch wird dann auf Englisch geführt, hier hoffe ich, dass alle ausreichend gut Englisch sprechen.)
⊗ Geburtsurkundenübersetzung (den Auftrag habe ich an eine Netzwerkkollegin vermitteln können);
⊗ Vaterschaftsanerkennung in der Behörde, das war auch zu kurzfristig.
⊗ Jugendarbeit (exakt am Tag eines von zwei festen Dolmetschterminen in diesem Monat angefragt);
⊗ Euro-Betriebsrat, fünf Stunden, als Ferndolmetscherin, eine Agentur hatte mir etwa 50 Prozent dessen angeboten, was der Einsatz wert ist. Hier habe ich abgesagt.
Es wäre schön, wenn die Betriebsräte selbst die Dolmetschteams anfragen und beauftragen könnten, und das nicht mehr das Sekretariat der Geschäftsführung machen würde. Es ist sehr komisch, Gewerkschaftsarbeit von zu Hause aus zum Dumpingpreis verdolmetschen zu dürfen.
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Foto: C.E. (Archiv)
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