Bonjour und guten Tag! Hier bloggt eine Dolmetscherin. Was Konferenzdolmetscher und Übersetzer machen, natürlich auch die ":innen" im Beruf, also wie wir arbeiten, ist hier, in meinem digitalen Arbeitstagebuch, seit 2007 Gegenstand in Form kurzer Episoden. Sonntags werde ich hier privat mit meinem Foto der Woche.
Im Vorbeirennen gesehen, dass der Wochenmarkt vor der Haustür auch mal so aussehen kann, wie er das vor Ewigkeiten vermutlich getan hat, siehe unten an einem windigen Tag. Die Wahl, das Bild schwarz-weiß wiederzugeben, verstärkt natürlich den Eindruck. Dieses Bild wirkt zeitlos auf mich.
So sah es hier aus, als die Gebinde noch von Hanfseilen zusammengehalten wurden und nicht von Klarsichtfolie von der Rolle, die Waren kamen in Holzkisten und Rupfen- oder Jutesäcken, die Waagen waren mechanisch und hielten länger als ein Krämerleben lang; die heutigen Teile sind, den Klagen der Marktleute zufolge, oft schon nach wenigen Jahren irreparabler Digitalschrott. Und ja, das Leben war mühseliger, langsamer als heute. Aber mit dem Wirtschaften heute rasen wir auf den Ökozid zu, mit Vollkraft in den Abgrund, on rentre directement dans le mur, auf Französisch fahren wir "direktemang" in die Wand hinein.
Vieles war schlechter, aber nicht alles; vor allem war vieles nachhaltig, bevor es den Begriff überhaupt gab. Unser Alltag muss auf den Prüfstand, ob die Sachen zukunftsfest sind oder, aus der Perspektive älterer Investoren zu sprechen, die ich neulich dolmetschen durfte, enkelfähig.
Stände am Maybachufermarkt (dienstags und freitags) |
______________________________
Foto: C.E.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen