Bonjour und guten Tag! Hier bloggt eine Dolmetscherin. Was
Konferenzdolmetscher und Übersetzer machen, und natürlich auch
wir Frauen im Beruf, wie sie bzw. wir arbeiten, ist hier seit 2007 regelmäßig Thema. Derzeit sitze ich an einer Übersetzung. Und ziehe den zweiten Wollpulli über. Hier die Links der Woche.
Ende August Pulswärmer, Wollpulli und -socken aus dem "Mottensafe" zu holen, wo sie gerade mal seit Ende Mai liegen, ist unschön, der Dauerregen der letzten Zeit auch. Doch können wir (abgesehen von der Flutkatastrophe im Ahrtal) zufrieden sein, dass nach den drei Dürrejahren die Wasserreserven einigermaßen aufgefüllt werden können. Nicht mehr ganz Deutschland leidet unter extremer Dürre.
So rede ich mir schön, dass der Balkon seit Wochen ein No Man's Land ist. Diesen Sommer haben wir ihn so gut wie nicht nutzen können, die Tage lagen im heißen Juni; eine gute Freundin aus Marseille, Künstlerin, die damals hier im Kiez Quartier nahm, plant schon wieder ihre Rückreise; andere Freunde sind auf der Durchreise vom "Hotel Opa" für einige Tage da; in Berlin läuft die Schule schon wieder normal.
Gefühlt geht ein Sommer zuende, der irgendwie nicht in Schwung kam. Haben wir uns an die klimakatastrophalen Hitzesommer zu sehr gewöhnt? In der wärmeren Jahreszeit sind alle gerne draußen, weil es einfach möglich ist. Nun wird der zweiten Coronaseptember zum meistnachgefragten Monat für Konferenzdolmetschen seit Beginn der Pandemie. Für manche Tage haben wir vier Anfragen parallel. Die Kongresswelt scheint in Sorge über die Lage zu sein und zieht das Herbstprogramm auf diesen späten Sommermonat vor, Oktober dagegen: eine bestätigte Buchung.
Alles andere ist unklar. Es bleibt anstrengend. Aber das ist nicht einmal eine Beschwerde wert, wenn ich mir die politische Weltlage ansehe.
Ich hatte es befürchtet: Wetter fällt aus! |
Das wochenlang unverändert an den Himmel getackerte Wetter ist schon Teil der Klimakatastrophe, das weiß jedes Kind, auch solche Starkregenmomente wie im Ahrtal.
Die englische Seite IFLScience, die sich dem faktenbasierten, überprüften, informativen und auch unterhaltsamen Wissenschaftsjournalismus verschrieben hat, zitiert in diesem Zusammenhang den letzten Bericht des IPCC (zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen): "Wir können jetzt mit Sicherheit sagen, dass die gesamte globale Erwärmung, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts eingetreten ist, auf menschliches Handeln zurückzuführen ist. Diese Fakten sind zwar ernüchternd, aber wir sollten keinesfalls verzweifeln. Der Bericht zeigt auch, dass wenn sich die Gesellschaften jetzt für eine starke Reduktion der Treibhausgasemissionen entscheiden, wir die schlimmsten Folgen vermeiden können und dass die Erde in diesem Jahrhundert nur eine moderate zusätzliche Erwärmung verzeichnen wird, an die wir uns wahrscheinlich werden anpassen können."
Dabei gibt es viele Stellschrauben, an denen wir einzeln und als Gesellschaft drehen können, ein kurzer Film stellt sie vor. Leider ist er schon ein wenig überholt: Der Amazonas hat dieses Jahr mehr CO2 ausgestoßen als aufgenommen. Das war erst für 2035 erwartet worden.
Film: Quarks, TabulaRasa
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