Samstag, 28. August 2021

COVIDiary (369)

Bonjour und guten Tag! Hier bloggt ei­ne Dol­met­sche­rin. Was Kon­fe­renz­dol­met­scher und Über­setzer machen, und na­tür­lich auch wir Frau­en im Be­ruf, wie sie bzw. wir ar­beiten, ist hier seit 2007 re­gel­mä­ßig Thema. Der­zeit sitze ich an einer Über­setzung. Und ziehe den zweiten Wollpulli über. Hier die Links der Woche.

Ende August Pulsw­ärmer, Wollpulli und -socken aus dem "Motten­safe" zu holen, wo sie gera­de mal seit Ende Mai liegen, ist un­schön, der Dauer­re­gen der letzten Zeit auch. Doch kön­nen wir (ab­ge­sehen von der Flut­ka­tas­tro­phe im Ahrtal) zufrie­den sein, dass nach den drei Dür­re­jahren die Was­ser­re­ser­ven einiger­maßen aufge­füllt werden können. Nicht mehr ganz Deutschland leidet unter extremer Dürre.

So rede ich mir schön, dass der Balkon seit Wo­chen ein No Man's Land ist. Diesen Som­mer haben wir ihn so gut wie nicht nutzen kön­nen, die Tage lagen im hei­ßen Juni; eine gute Freundin aus Mar­seille, Künstlerin, die damals hier im Kiez Quar­tier nahm, plant schon wie­der ihre Rück­reise; an­dere Freun­de sind auf der Durch­reise vom "Hotel Opa" für einige Tage da; in Ber­lin läuft die Schu­le schon wie­der normal.

Gefühlt geht ein Som­mer zuende, der irgend­wie nicht in Schwung kam. Haben wir uns an die kli­ma­ka­tas­tro­pha­len Hitze­sommer zu sehr ge­wöhnt? In der wär­me­ren Jahres­zeit sind al­le ger­ne drau­ßen, weil es ein­fach mög­lich ist. Nun wird der zwei­ten Co­ro­na­sep­tember zum meist­nach­ge­frag­ten Mo­nat für Kon­fe­renz­dol­met­schen seit Beginn der Pan­de­mie. Für man­che Tage ha­ben wir vier Anfra­gen pa­ral­lel. Die Kon­gress­welt scheint in Sorge über die Lage zu sein und zieht das Herbst­pro­gramm auf diesen spä­ten Sommer­monat vor, Ok­to­ber dage­gen: eine bestä­tigte Buchung.

Alles andere ist un­klar. Es bleibt an­stren­gend. Aber das ist nicht einmal eine Be­schwer­de wert, wenn ich mir die poli­ti­sche Welt­lage ansehe.

"Berlin Wetter" - Huch! Wir haben keine Ergebnisse. Versuchen Sie es mit allgemeineren Suchwörtern!
Ich hatte es befürchtet: Wetter fällt aus!


Das wo­chen­lang unverändert an den Himmel ge­tackerte Wetter ist schon Teil der Kli­ma­ka­tas­tro­phe, das weiß je­des Kind, auch solche Stark­re­gen­mom­ente wie im Ahrtal. 

Die englische Seite IFLScience, die sich dem fak­ten­ba­sier­ten, über­prüf­ten, in­for­ma­ti­ven und auch un­ter­halt­samen Wis­sen­schafts­jour­na­lis­mus verschrie­ben hat, zitiert in diesem Zu­sam­men­hang den letzten Bericht des IPCC (zwischen­staat­li­cher Aus­schuss für Klima­änderungen): "Wir können jetzt mit Sicher­heit sagen, dass die gesam­te globale Er­wärmung, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts eingetreten ist, auf menschli­ches Handeln zurückzuführen ist. Diese Fak­ten sind zwar er­nüch­ternd, aber wir sollten kei­nes­falls verzweifeln. Der Bericht zeigt auch, dass wenn sich die Gesell­­schaften jetzt für eine starke Reduk­tion der Treib­haus­gas­emis­sionen ent­schei­den, wir die schlimmsten Folgen ver­mei­den kön­nen und dass die Erde in die­sem Jahr­hun­dert nur eine mo­de­rate zusätz­liche Er­wär­mung verzeichnen wird, an die wir uns wahr­scheinlich wer­den anpassen können."

Dabei gibt es viele Stell­­schra­uben, an denen wir ein­zeln und als Ge­sell­schaft dre­hen können, ein kurzer Film stellt sie vor. Leider ist er schon ein wenig über­holt: Der Ama­zonas hat dieses Jahr mehr CO2 aus­ge­sto­ßen als auf­ge­nom­men. Das war erst für 2035 er­wartet worden.

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Illustration: irgendeine Suchmaschine
Film:
Quarks, TabulaRasa

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