Herzlich willkommen! Hier bloggt eine Dolmetscherin. Was
Konferenzdolmetscher und Übersetzer machen, wie sie arbeiten, wie sie
leben, ist hier seit 2007 regelmäßig Thema. Außerdem denke ich über die Sprache nach. Der Coronavirus hat aus dem Arbeitstagebuch ein subjektives COVIDiary gemacht.
Blaue Stunde in Kreuzberg |
Heute könnte der "Blaue Montag" sein. Der Begriff heißt auf Englisch Blue Monday und gilt als der deprimierendste Tag des Jahres.
Begriff und Datumswahl gehen auf Dr. Cliff Arnall zurück, einen Forscher am Center for Lifelong Learning der Universität Cardiff. Der Tag wird nach folgenden Faktoren bestimmt: Wetter, Schuldenstand, Zeit seit Weihnachten, Zeit seit dem Scheitern der Neujahrsvorsätze, geringe Motivation sowie das drängende Gefühl, etwas ändern zu müssen.
Dieses Wort und anderen Input erhalte ich mit einer täglichen Vokabelmail vom Urban Dictionnary. Dies ist ein Lerntipp. Die Begriffe schreibe ich in Vokabelhefte für die Manteltasche.
Mein Blue Monday-Gefühl macht das hier aus: 27 Prozent der Arbeitnehmer/innen haben im April letzten Jahres von Zuhause aus gearbeitet, nur noch 15 Prozent im November. Die Wissenschaft hat errechnet, dass 56 Prozent vom "Home Office" aus arbeiten könnten. Ohne Zwang scheint derzeit in Deutschland wenig zu laufen. Depressing.
Und ich mache heute blau. Naja, nicht wirklich. Nur ein bisschen, der Sprache wegen.
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Foto: C.E. (Archiv)
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