Sonntag, 13. Januar 2019

Baukindergeld

Was Über­setzer und Dol­met­scher beschäf­tigt, können Sie hier mitlesen. Seit vie­len Jahren be­rich­te ich über den Beruf und meinen sprach­be­ton­ten Alltag. Sonntags werde ich privat: Sonn­tags­foto!

Elegante Kaffeetafel mit Silberleuchter, Kerzen, Keksen und Brot
Links: Dinkelbrot
"Wenn sich die Men­schen kei­ne Miet­woh­nung mehr leis­ten kön­nen, dann sollen Sie halt bau­en!" Das ist die Varia­tion des be­rühm­ten Kuchen­ens­sens­vor­schlags, der einst einer Kö­nigin zu­ge­schrie­ben wurde. Wir wis­sen, wie das für sie zu En­de ging.

Jetzt gibt es in Deutsch­land wie­der Bau­kin­dergeld. Ganz großes Kino!

Als ich Kind war, gab es das schon ein­mal. Meine Generation weiß, dass damit Kin­der­zim­mer subventioniert wurden, die meist nur einige Jahre bewohnt wa­ren. Wir sind damals als Teen­ager ein- und auch wieder ausgezogen. Denn zum Bauen ist Eigen­ka­pi­tal nö­tig. Das fällt be­kannt­lich nicht vom Him­mel.

Draufsicht: Schokokuchen
Drei Sorten Schokolade
Die größ­te Zeit sind un­se­re ge­för­der­ten Räu­me als Bü­cher, Bü­gel- oder Gäs­te­zim­mer ge­nutzt worden. Der­lei kann doch nicht im In­teresse der All­ge­mein­heit sein.
Au­ßer­dem er­reicht es vor al­lem Fa­mi­li­en, die ver­mö­gend genug sind, um sich Wohn­ei­gen­tum zu­zu­le­gen. (Oft steu­ert ja die Nach­kriegs­ge­ne­ra­tion et­was zum Ei­gen­ka­pi­tal bei.)

Stuttgarter Nachrichten vom 10.1.2019
Baukindergeld treibt die Baupreise hoch  Frankfurt (bsa). Das im vergangenen Jahr neu eingeführte Baukindergeld soll eigentlich dafür sorgen, dass sich auch Familien ein Eigenheim leisten können. Doch jetzt zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW): die staatliche Förderung dürfte mitverantwortlich für die immer höher steigenden Preise in der Baubranche sein. Außerdem zeigen sich die Experten skeptisch, ob Programme dieser Art tatsächlich die Bautätigkeit anregen und damit für Entspannung auf dem Wohnungsmarkt sorgen werden. Die Forscher plädieren für eine neue Strategie beim sozialen Wohnungsbau. Die Baupreise werden laut der DIW-Prognose im laufenden Jahr um 4,5 Prozent steigen. Im zurückliegenden Jahr dürfte das Plus fast fünf Prozent  erreicht haben, schätzen die Wissenschaftler.
Das angekündigte Ergebnis
Das löse Mit­nah­me­ef­fek­te aus, pro­fi­tie­ren werde da vor allem die Bau­in­dus­trie, so Wis­sen­schaft­ler letzten Herbst auf einer Kon­ferenz zum Thema Wohnkrise und Ur­ba­nis­mus. Das Deut­sche Ins­ti­tut für Wirt­schafts­för­de­rung ar­gu­men­tiert jetzt in die gleiche Richtung.

Hier notiere ich der Vollständigkeit halber noch diesen Vorschlag, der wirk­lich ge­äu­ßert wor­den ist, Quelle: ein männlicher Bewerber für das Amt des CDU-Vorsitzes (2018), den ich hier nur ent­spre­chend re­for­mu­lie­re: "Wenn die Menschen eine zu geringe Rente erwarten, dann sollen sie doch Aktien kaufen!"

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Foto: C.E.
Pressemeldung: SN

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