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Der Linguist aus Frankreich, der zu Zweisprachigkeit forscht: "An Ihrer Aussprache habe ich Sie nicht erkannt, die klingt nach dem 6. Arrondissement von Paris, auch nicht an Ihrem Vokabular und Ihrer Kenntnis idiomatischer Redewendungen, die sind wirklich vielfältig. Erkannt habe ich Deutsch als Ihre stärkere Sprache, als Sie buchstabiert haben. Nicht beim normalen Buchstabieren, sondern beim telefonischen Alphabet. Sie haben 'A wie Antoine' gesagt und nicht 'A wie Anatole'." Ja, Antoine ist ein französischer Name. Stimmt, im 6. Arrondissement habe ich studiert.
Und ich darf ergänzen: Bei Zahlen stolpere (oder zögere) ich auch noch manchmal, vor allem dann, wenn sie ellenlang sind. Die sind ja auch kompliziert auf Französisch!
In Frankreich oder in Gegenwart französischer Personen oder wenn ich gerade etwas auf Französisch gedacht habe, rechne ich auf Französisch, im deutschsprachigen Kontext auf Deutsch. Wenn ich aus Deutschland nach Frankreich telefoniere, geht das so: "Null, Null, Vier, Neun, un, quarante-et-un ..." Also sobald ich mit der Telefonnummer über die Grenze bin, geht's auf Französisch weiter. Und umgekehrt. Irgendwie logisch.
Schlecht bin ich allerdings bei französischen Wiegenliedern, Abzählversen sowie bei Schlagern und den Namen von Kindersendungen im TV. Und wenn ich schlecht sage, dann meine ich wirklich schlecht.
P.S.: Die Buchstabiertabelle ist übrigens in ihrer aktuellen Form das Ergebnis nationalsozialistischer Sprachpolitik: Samuel wurde 1934 durch Siegfried ersetzt, um nur ein Beispiel zu nennen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Telefonalphabet nicht entnazifiziert.
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Illustration: Netzfund
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