Als das Fernsehen noch jung war, haben die Gemeinden in Deutschland an Abenden, an denen Francis Durbridge-Krimis liefen, die Bürgersteige hochklappen können, so wenig war draußen los. Das hieß damals ein "Straßenfeger". Davon ist heute noch am Sonntagabend ein wenig zu spüren. Dann schaffen es manchmal das Gerät, das Fernsehapparat heißt, und ein ihm eigenes Unterhaltungsprogramm, mehrere Generationen zu interessieren.
Gerade bei vielen Familien ist bis heute keine gute Idee, sonntags nach 20.15 Uhr anzurufen, denn dann läuft der "Tatort", der Lieblingskrimi der Deutschen. Die einzelnen Folgen werden von den Regionalsendern zugeliefert, und dank der Kooperation mit anderen deutschsprachigen Ländern kann ein Tatort zum Beispiel auch aus Österreich kommen.
Um es gleich zu sagen: Ich bin kein Tatort-Fan. Dieses Mal habe ich den Film allerdings im Netz gesehen, weil mein Vater mir erzählte, dass er stellenweise schlecht verständlich gewesen sei. Für mich war das gewissermaßen eine Fortbildungsmaßnahme.
Das österreichische Deutsch weist etliche Abweichungen vom Hochdeutschen auf, weshalb es praktisch ist, dass die Sender Untertitel für Hörgeschädigte anbieten. Hier ein kleiner Eindruck, von mir auf einer Seite versammelt und ohne Absicht den Sprechern falsch zugeordnet. In der Zeile unten macht sich der Film über jemanden mit Sprachfehler lustig, also "Schimmer" statt "Zimmer". Irritiert hat mich den ganzen Film hindurch das kleingeschriebene "i" für "ich". Ich las darin die ganze Zeit das englische I, das ich auch im französisch- oder deutschsprachigen Kontext als Symbol für "ich" verwende.
der Straßenfeger ≈ la grande messe du dimanche soir (wörtlich: das Hochamt vom Sonntagabend)
die Verlassenschaft (Österreichisch) — die Erbschaft (Hochdeutsch)
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Fotomontage: C.E. (Material: ARD/ORF)
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