Gestern habe ich huldvoll die erste Buchung für einen Dolmetscheinsatz entgegengenommen, der in sieben Monaten stattfinden wird. Während ich mich tagsüber mit stiller Arbeit in der Studierstube auf die nächste Konferenz vorbereite, verbringe ich manche Teepause mit den Kollegen in der digitalen Kaffeeküche unseres virtuellen Großraumbüros.
"Instantdiskussion" statt Chat |
Vollständig daneben lag die Dame aber nicht. Manchmal übersetze ich in der Tat in meine erste Arbeitsfremdsprache.
Das sind in der Regel kürzere Texte aus Arbeitsfeldern, die ich gut kenne. Anschließend lasse ich meine Fassung gründlich lektorieren. Dabei kann ich immer etwas hinzulernen, diese Art des Arbeitens hat etwas von privatem Unterricht. Ich genieße das sehr.
Hier ging es um einen sehr umfangreichen Aufsatz für einen Katalog. Das soll dann doch besser eine Muttersprachlerin oder ein Muttersprachler übernehmen. Zum Glück konnte ich ihr gleich zwei Namen von einschlägig spezialiserten Kollegen nennen. Noch besser: Wenige Momente später hatte ich einen Dolmetschauftrag in der Tasche, denn beim Event werden auch Sprachmittler zum Einsatz kommen und hier arbeite ich in beide Richtungen (und aus dem Englischen), zusammen mit der jeweiligen Ko-Kabine natürlich.
So, der heutige Nachmittag gehört nach einem reellen Kaffeetrinkdreiviertelstündchen mit einem Berufskollegen der Verwaltungsarbeit. Anschließend mache ich mir noch Gedanken darüber, wie ich mein Image eindeutiger werden lassen kann. Wer weiß, welche Drehbuchübersetzungsanfragen mich derzeit nicht erreichen, weil ich öfter als vermeintliche Französisch-Muttersprachlerin rüberzukommen scheine. Nochmal: Ich übersetze umfangreiche und künstlerische Texte nur ins Deutsche.
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Illustration: facebook (verändert)
Die Übersetzung kann lesen, wer mit
dem Cursor auf die Illustration fährt.
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