Heute, nach langem Verhandlungsdolmetschen mit einem Kunden aus Paris: Wir sind in der Nähe des Kurfürstendamms und er outet sich als Liebhaber von Socken einer bestimmten deutschen Marke.
schwarz in schwarz: die Boutique im Vordergrund die Tasche mit den Socken |
Stadtführung und Berlinhintergründe gibt's im Vorbeigehen. Dann stehen wir in einer eleganten Boutique. Nicht nur die Auswahl überfordert uns, auch das Suchen nach den richtigen Größen. Eine Verkäuferin hilft uns beim Finden. Ich sorge dafür, dass die beiden einander verstehen ... zumindest nehme ich das an. Einmal muss die junge Frau länger kramen.
Dann hält sie triumphierend das Sockenpaar dem französischen Gast hin und sagt akzentfrei: Voila ! Worauf sie weitersucht und ich weiterdolmetsche. Der Gast wählt aus. Und irgendwann meint die Verkäuferin über die Schulter hinweg zu mir: "Sie könnten ja als Dolmetscherin arbeiten!" Kurz bin ich sprachlos (ja, das kann's geben!), dann untermauert sie ihre Bemerkung: "Ich kann das beurteilen, ich bin zweisprachig aufgewachsen! ... Sie sind so schnell und kleben nicht an den Worten", ergänzt sie — und zieht Bilanz: "Das ist gar nicht so einfach."
Natürlich habe ich mich geoutet, großes Gelächter. Wer erwartet denn schon, dass ausländische Kunden zum Sockenkauf eine Konferenzdolmetscherin mitschleppen?
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Foto: C.E. (das ist Joana, die freundliche
Berufsberaterin ;-)
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