"Was machtest du hier?" steht doch tatsächlich im Untertitel eines französischen Films. Eine junge Frau entdeckt am Morgen, dass ihr Liebhaber die Nacht auf dem Treppenabsatz vor ihrer Wohnungstür verbracht hat (oder eine Szene in dieser Preislage, vielleicht hat auch der liebe Gatte auf dem Sofa genächtigt).
Qu'est-ce que t'as fait ici ? waren die Worte der jungen Frau. Das t'as fait ist die umgangssprachliche Verkürzung von tu as fait, wie sie eben für mündlichen Austausch typisch ist. Der Satz ist in der Vergangenheitsform passé composé gehalten, dem Perfekt. Das nach altem Testament klingende "machtest" passt so gar nicht zu gesprochener Sprache.
Mitunter liebäugeln Übersetzer von Untertiteln damit, auf Wendungen wie das Präterium zurückzugreifen, die einen merkwürdig verstaubt anwehen. Das geschieht meist dann, wenn Platz oder Zeit nicht für die richtige, längere Variante reichen. Die Anzahl der möglichen Zeichen ist oft ebenso wie die Lesezeit begrenzt, da wiegt ein Grammatikfehler leichter als eine nicht vermittelte Information. Aber hier: Nichts dergleichen. Zeit und Platz waren vorhanden.
Eindeutig im Präsens ... Oder: "The medium is the message" |
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Foto: C.E. (Achiv/FIDMarseille)
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