mittags beim Gericht in Moabit |
Mittwoch früh, kurz nach Mitternacht, die Augen fallen mir fast schon zu. Ich stehe an einer mehrspurigen Berliner Straße, halte einen Kassenbon ins Licht, die Lampen dazu hatte ich eben selbst hergetragen und aufgestellt. Der Kameramann "macht den Weißabgleich", die Korrespondentin kommt gleich hinzu, um ihren "Aufsager" zu machen, hier als faux direct (vermeintliche Liveschalte). Der Tag hatte um 6.15 Uhr begonnen. Nun wird die Kamera auf die Lichtsituation eingestellt.
nachmittags am Gefängnis |
Checker les supars
Kurz davor hatte ich noch die "Bauchbinden" (auf die richtige Schreibung von Eigennamen und Institutionen) "geprüft". Bauchbinden sind die Namenseinblendungen bei TV-Beiträgen oder Dokumentarfilmen. Wir arbeiten aktuell für Nachrichten, die in Montréal gesendet werden. In Berlin wurde am Dienstag ein mutmaßlicher Mörder aus Kanada festgenommen.
Die Franzosen würden vérifier les incrustations sagen. Das kanadische supars kommt von superposer.
abends beim LKA |
Beim Schnitt bestellt die Korrespondentin eine "Zweier", also ein Bild, auf dem zwei Menschen im Bild sind. Ich stelle sicher, dass die Bilder der entsprechenden Orte zu den richtigen Momenten des Polizeigewahrsams, der U-Haft bzw. der Vorbereitung der Auslieferung durch die Staatsanwaltschaft verwendet werden, also dass Text und Bild zueinanderpassen.
Ansonsten schneidet der Cutter, der auch der Kameramann ist, selbstständig.
Zu diesem Tag folgt übernächste Woche hier eine Bildergeschichte, denn ich habe auch recherchiert und, wo nötig, gedolmetscht. (Kleiner Nachtrag, sorry, war zu viel Technikstress.)
P.S.: Die Erklärungen, was die französischsprachigen Begriffe jeweils bedeuten, stehen anschließend in Anführungszeichen. Und es heißt wirklich "eine Zweier", ist nämlich eine "Zweier"-Einstellung ...
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Fotos: C.E.
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