So hat ein findiger Hörgeräte-Akustiker das Publikum mit Audio-Guides ausgestattet, über die das Publikum die hochdeutsche Fassung zu hören bekam. Mit diesen Geräten wandern sonst Touristen durch den Ort oder durch Ausstellungen, hier steht der Text von vorneherein fest, das Hörtempo ist unwichtig. Daraus ergibt sich das Problem auf dem Theater: Die Schauspieler spielen mal langsamer, mal schneller - und es gibt Spezialisten, die gern improvisieren.
Nun wurde weiter ausprobiert, man erfand den Dolmetscher neu. So werden ab der nächsten Theatersaison die Sprachunkundigen mit dem Audio-Guide - im Grunde wie Konferenztechnik eine Empfängerbox und Kopfhörer - den Ton von der Hinterbühne übertragen, wo er von
dialektkundigen Töchtern der Stadt auf Hochdeutsch eingesprochen wird. Studentin Andrea Roth kommentiert die Zeitnot, in die sie da manchmal gerät: „Jeder Rhöner weiß natürlich, was ein Buideonkel ist und wie er ungefähr aussieht – aber wie genau wäre die treffende Übersetzung ins Hochdeutsche? ,Unverheirateter Verwandter, der auf dem Dachboden haust‘?" Dieser Ausdruck ist viel zu lang, weshalb sie sich für "ewiger Junggesselle" entschied.Hätten Sie's gewusst?
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Foto: Theater Mackenzell
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