Gestern, auf dem 24. Mediengipfel der Region im Kino International: ein junger Filmemacher fragt mich, wie denn das ginge, Simultandolmetschen. Und weil ich nicht lange nach Worten suchen mag, zumindest nicht nach meinen, suche ich kurz nach dem "Schalter", lege ihn um und wiederhole nun alles, was er sagt, auf Französisch. Das Gelächter ist groß. Ob ich denn auch auf Französisch träumen würde, will er wenig später wissen - dis, est-ce que tu fais tes rêves en français ou en allemand ?
Als ich Kind war, es wird kurz vor der Einschulung gewesen sein, da fragte mich mein Vater eines Abends beim Gutenachtkuss, ob ich denn in Farbe oder in Schwarz-weiß träumen würde. Wir hatten gerade unseren ersten Fernseher bekommen - ein Schwarz-weiß-Gerät. Vor lauter "Hinsehen" bekam ich prompt Mühe mit dem Einschlafen ...
Heute Morgen wache ich auf, weil meine Freundin Sandra mich im Traum gebeten hat, ihr den Strampler für ihre kleine Tochter rüberzureichen. Solche Träume sind nichts Besonderes, nur eins war anders, und davon bin ich dann aufgewacht: Sandra fragte mich nicht auf Deutsch, was unsere gemeinsame Sprache ist, nicht auf Englisch, was sie mit ihrem Freund spricht, sondern auf Französisch. Das sprechen wir doch nie miteinander!
Kurz: Normalität ist immer eine Frage des Standpunkts.
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