Hallo! Hier bloggt eine Spracharbeiterin. Was Französischdolmetscher und -übersetzer umtreibt, wenn ihre Arbeitsschwerpunkte Wirtschaft, Politik, Soziales und Kultur sind, lesen sie hier. Daneben arbeite ich auch mit der englischen Sprache.
Es ist, als hätte ich jeden Tag eine neue Prüfung zu absolvieren", sagte einmal eine erfahrene Dolmetscherin über unsere Arbeit, und sie hat Recht. Viele Kolleginnen und Kollegen sind von Natur aus neugierig, lernen und sprechen gern, aber wenn das der Hauptgestus im Broterwerb wird, beobachten nicht wenige Veränderungen an sich selbst.
"Ich kann viel besser als früher die Beine hochlegen und nichts tun", sagt die eine Kabinenkollegin, die nicht namentlich genannt werden will. "Es hat Jahre gebraucht, mir innere Ohrenklappen anzuschaffen", die andere Ko-Kabine, "vor allem dann, wenn sich die Kinder streiten."
Ohrensausen und innerer Leere begegne ich mit bewussten Pausen. Ich weiß, dass ich Entspannung brauche, schlafe ausreichend bis viel, "schalte" im Vorfeld von großen Dolmetschereinsätzen ebenso wie danach einen Gang "runter". Denn meine Konzentrations- und Stressfähigkeit sind mein Kapital.
Das darf ich auch, weil ich an anderen Tagen "mehrfach" arbeite. Ich bin Multitaskerin, wenn ich Worte in einer andren Sprache höre, verstehe, gleichzeitig übertrage und sie auch noch ausspreche. Dabei ist die wörtliche Bedeutung immer nur eine Variante. Je nach kulturellem Kontext verändert sich der direkte Ausdruck, und auch die Mentalitäten verändern, was und wie es gesagt wird. Ich habe nie auf einem Surfbrett gestanden, aber irgendwie stelle ich mir das oft so vor. Oder eben jeden Tag eine neue Prüfung ...
Aber heute steht erstmal das Wochenende ins Haus und eine Woche Urlaub, die ich mit dem Restaurieren von Möbeln und Renovieren verbringen werde. Und draußen im Licht. (Naja, ein klitzekleines Interview dazwischen dolmetsch' ich noch, aber nicht viel mehr, wozu habe ich meine Kollegen.)
A bientôt, Caroline
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