Donnerstag, 10. April 2008

Filmdialoge

Übers Filmübersetzen, zehnter Teil (oder ist es nur der gefühlte 10. Teil?)
Ich hab nicht mitgezählt.

Akkurat arbeiten müssen wir Dolmetscher und Übersetzer immer. Beim Film ist es besonders wichtig, denn jeder auch noch so kleine Fehler ist noch Jahre und Jahrzehnte später hör- oder sichtbar (wenn das Ergebnis Untertitel sind). Eine weitere Übersetzart ist die des Abhörens von Filmen mit anschließender Übertragung. Der DVD-Markt boomt, es gibt neue Filme, aber auch mancher Bestand aus dem Katalog wird neu untertitelt oder neu synchronisiert, zum Beispiel Filmklassiker, die nach Sprache und Studioton vergangener Jahrzehnte klingen. Mitunter hängt es auch an einem Lizenzproblem: da ist ein Film verfügbar, nur die Rechte an der Sprachenfassung sind nicht klärbar. Oder aber es kehrt ein Team mit gedrehtem Material zurück, rushes auf Englisch, die Franzosen verwenden den Begriff auch, und vor dem Schnitt wird erst einmal genau überprüft, was vorhanden ist.

Und wieder ist das Gehör die halbe Miete. Für zehn Minuten Film abhören und schreiben rechnen wir durchschnittlich eine Stunde, wenn es sich zum Beispiel um Interviewmaterial handelt. Spielfilme sind immer anders, sie können mal wortkarg, mal verplaudert sein. Zwischen den bereits früher zitierten Filmbeispielen "In den Tag hinein" von Maria Späth und "L'anglaise et le duc" (Die Lady und der Herzog) von Eric Rohmer liegen Welten. Etwa 180 Untertitelder hat eine, mehr als 1200 wären es für den anderen geworden (weshalb ich den Film nur eingesprochen oder synchronisiert kenne).

Erst im zweiten Schritt kommt die eigentliche Übersetzerarbeit ...

Letztens bekam ich einen Film auf den Tisch, wo die Dialoge der Hauptrollen alle im mitgelieferten Script standen, aber Hintergrunddialoge und Massenszenen waren zu bearbeiten. In die DVD war ein timecode eingeblendet (abgekürzt TC, früher hörte man auch den Begriff Zeitstempel), durch den jedes Einzelbild seine eigene fortlaufende Nummer erhält. Das Drehbuchtranskript wies sie auch auf, so dass hier 'nur' eine Art Lückentext auszufüllen war.

Da derlei Arbeiten (im eigenen wissenschaftlichen Auftrag) jetzt öfter kommen werden, kaufe ich gerade Technik, die aus der sozialwissenschaftlichen Forschung stammt. Da spiele ich das Ton-/Bilddokument in ein Programm ein, verbandele ein Fußpedal mit dem Rechner und kann dann mit dem Fuß vor- und zurückspulen. Das sieht dann ungefähr so aus:

 .oder so:

Das ist wieder mal ein nettes Beispiel für geschlechtsspezifisches Zielgruppenmarketing, oder?

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Pedale von www.pedalpeddler.com

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hi Caroline,

thanks for your messages and the technical tricks wie dies Pedal. Ich habe heute eine Frag. Weißt Du eine software für subtitling? Am best eine freeware? Ich will das nur zeigen wegen die linguistiche Probleme.

Sorry for my bad german.
Gruß an the little company,
WIM