Letzten Freitagabend, kleine Teambesprechung am Telefon. In den letzten Wochen haben wir ein Drehbuch übersetzt. Alexandra und ich waren im Team beschäftigt. Jede hat ihre Stärken. Alexandra kommt mehr aus der Literatur, ich aus dem Hörfunk. "Mit den Ohren schreiben" hatte man mir in meiner Ausbildung gepredigt, den Ausdruck wiederhole ich heute gern. Denn der Zuhörer oder -seher kann ja nicht zurückblättern, es muss sitzen und passen, ohne angestrengt zu wirken. So ist mein Schwerpunkt die gesprochene Sprache sowie alles Filmtechnische. Wir arbeiten jede für sich, schicken dann Fassungen hin und her, am Ende lektoriert Céline.
Wir sind seit etwa der vierten Fassung an der Übertragung beschäftigt, jetzt müsste es die siebente sein. Die Arbeit geht seit letztem Sommer, dann kamen die ersten Änderungen im Herbst, der Winter war durch die Fortentwicklung der Protagonistin gekennzeichnet.
Jetzt im Frühjahr, wenige Wochen vor Drehbeginn, waren die zweite Hauptfigur sowie die Nebenrollen "dran". Unter dem Strich wurde so viel geändert, dass es mengenmäßig fast zwei Übersetzungen waren (was sich natürlich im Preis niederschlug. Zur Info: Je nach Schwierigkeitsgrad und Länge kostet eine Drehbuchübersetzung ca. zwischen 3 und 5 Tausend Euro).
Alexandra reflektiert das knappe mit dem Buch verbrachte Jahr (natürlich haben wir zwischendurch viele andere Aufgaben erledigt). Alexandra: "Wir haben gesehen, wie sich das Drehbuch entwickelt hat, es wurde spannender, die Figuren und der Konflikt sind jetzt klarer herausgearbeitet. Und beim Dialoge lesen und übersetzen habe ich nach einiger Zeit gemerkt, dass ich laut lesen und mir zuhören muss um festzustellen, ob es stimmig klingt."
Ja, das war damals gemeint mit dem Satz: "Mit den Ohren schreiben ..."
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Etwas über Preise lesen Sie hier.
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