Dienstag, 24. Mai 2022

Optik und Akustik

Herz­lich will­kom­men! Hier bloggt ei­ne Dol­met­sche­rin. Was Kon­fe­renz­dol­met­scher und Über­setzer machen, und na­tür­lich auch wir Frau­en im Be­ruf, wie sie bzw. wir ar­beiten, ist hier seit 2007 re­gel­mä­ßig Thema. Dabei schrei­be ich auch über Be­son­der­hei­ten im All­tag.

Auch ich zähle zu den Men­schen, die wissen, was Schlaf­probleme sind. Beson­ders dann, wenn es un­er­wartet laut ist. Ein wenig liegt es si­cher am Beruf, da Akustik für unser­einen so wichtig ist.
Vorhang 'in the making' — und auch noch grafisch schön

Und Lärm nervt ver­mut­lich die meisten Leu­te.
Zum Beispiel sowas: Die Im­mo­bi­lien­spe­ku­lation hat uns ein zum Teil un­be­wohn­tes Nach­bar­haus ein­ge­bracht.

Doch manch' Ein­heit wird als Fe­rien­woh­nung ver­mie­tet, also nur ab und zu, und die Rei­sen­den fei­ern gerne mal. Da wird's dann laut. Das strengt im­mer al­le an.

Ja, ich habe Ver­ständ­nis mit Men­schen, die irritiert auf un­er­war­tete Ge­räusche reagieren. So meine neue Nach­barin. Sie nutzt den Raum neben meinem Ar­beits­zim­mer auch als Schlaf­zimmer, und in mei­nem Ar­beits­raum lo­giert ab und zu ein Über­nach­tungs­gast. 

Im Ar­beits­zimmer habe ich ein Stahl­seil zwischen die Wän­de ge­spannt, an dem die Vor­hang­schals hän­gen. Und of­fen­bar macht es dann nachts nach dem Lüften im Schlaf­zimmer der Nach­barin noch lauter "Rrrrraaaaatsch", als dass bei mir schon der Fall ist.

Die tatsächliche Lautstärke ist mir offen gesagt "wumpe", wie es in Ber­lin heißt. Die sub­jek­ti­ve Wahr­neh­mung zählt. An den Metall­klem­men der Gar­dine hängt mein Herz nicht.

Oh­ne groß nach ei­nem neu­en Vor­hangs­ystem zu sor­gen, besah ich mir die Schals kurz ge­nauer. Und kauf­te im Vor­bei­gehen auf dem Wo­chen­markt vier Me­ter Naht­band zu je 30 cm. Ergebnis: Der Vor­hang an der Balkon­tür ist jetzt leise; hier hab' ich gekno­tet. Für den zwei­ten suche ich noch nach gro­ßen, schwarzen Si­cher­heits­na­deln. Mit de­nen ich auch den ers­ten "nach­rüs­ten" werde.

Warum steht das im Dol­metscher­web­log? Neben der Er­ziehung, ein freundlicher Mit­mensch zu sein, ist der erste Grund die ei­gene schon benannte akus­ti­sche Em­pfind­sam­keit. Der zwei­te ist der geringe Auf­wand einer schnel­len, guten Lö­sung. Wer den gan­zen Tag sprach­liche Lö­sun­gen findet, ist auf kreati­ven Um­gang mit Prob­le­men ge­eicht. Und das mag ich.

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Foto: C.E.

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