Auch ich zähle zu den Menschen, die wissen, was Schlafprobleme sind. Besonders dann, wenn es unerwartet laut ist. Ein wenig liegt es sicher am Beruf, da Akustik für unsereinen so wichtig ist.
Vorhang 'in the making' — und auch noch grafisch schön |
Und Lärm nervt vermutlich die meisten Leute.
Zum Beispiel sowas: Die Immobilienspekulation hat uns ein zum Teil unbewohntes Nachbarhaus eingebracht.
Doch manch' Einheit wird als Ferienwohnung vermietet, also nur ab und zu, und die Reisenden feiern gerne mal. Da wird's dann laut. Das strengt immer alle an.
Ja, ich habe Verständnis mit Menschen, die irritiert auf unerwartete Geräusche reagieren. So meine neue Nachbarin. Sie nutzt den Raum neben meinem Arbeitszimmer auch als Schlafzimmer, und in meinem Arbeitsraum logiert ab und zu ein Übernachtungsgast.
Im Arbeitszimmer habe ich ein Stahlseil zwischen die Wände gespannt, an dem die Vorhangschals hängen. Und offenbar macht es dann nachts nach dem Lüften im Schlafzimmer der Nachbarin noch lauter "Rrrrraaaaatsch", als dass bei mir schon der Fall ist.
Die tatsächliche Lautstärke ist mir offen gesagt "wumpe", wie es in Berlin heißt. Die subjektive Wahrnehmung zählt. An den Metallklemmen der Gardine hängt mein Herz nicht.
Ohne groß nach einem neuen Vorhangsystem zu sorgen, besah ich mir die Schals kurz genauer. Und kaufte im Vorbeigehen auf dem Wochenmarkt vier Meter Nahtband zu je 30 cm. Ergebnis: Der Vorhang an der Balkontür ist jetzt leise; hier hab' ich geknotet. Für den zweiten suche ich noch nach großen, schwarzen Sicherheitsnadeln. Mit denen ich auch den ersten "nachrüsten" werde.
Warum steht das im Dolmetscherweblog? Neben der Erziehung, ein freundlicher Mitmensch zu sein, ist der erste Grund die eigene schon benannte akustische Empfindsamkeit. Der zweite ist der geringe Aufwand einer schnellen, guten Lösung. Wer den ganzen Tag sprachliche Lösungen findet, ist auf kreativen Umgang mit Problemen geeicht. Und das mag ich.
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Foto: C.E.
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