Montag, 9. Mai 2022

Montagsstoßseufzer

Was und wie Über­setzer und Dol­met­scher arbeiten, können Sie hier mitlesen. Die meis­ten von uns sind selb­stän­dig. Co­ro­na stellt noch immer viele un­serer Exis­tenzen auf tö­ner­ne Füße. Heu­te, nach dem grü­nen Dau­men, folgt ein grü­nes Ge­tränk.

Die Phase, die wir gerade erleben, ist die des "Inter­mediate post corona", ein "vor­läu­fi­ges Nach-Corona", wie ich es letzte Wo­che ge­lernt habe. Ich schaue zu­rück auf vier vol­le Wo­chen mit Bu­chungen als Über­setzerin und Dolmet­scherin — und blicke er­neut in ein Loch. Ja, es gibt da einige An­fra­gen für die nächs­te Zeit, aber es ist schlag­ar­tig deut­lich ru­hi­ger ge­wor­den. 

Vor der Pan­de­mie und vor dem Krieg wuss­ten wir im­mer drei bis acht Mo­na­te im Vor­aus, was uns er­war­tet. Die späteste An­fra­ge, die ich dieses Jahr habe, geht bis zum Frei­tag, dem 30. Sep­tem­ber (und ist noch nicht be­stä­tigt).

Gesehen in Kreuzberg
Gut, dann wen­de ich mich dem Bal­kon zu, sor­tiere auch wei­ter am Schreib­tisch Fach­be­grif­fe, schrei­be Rech­nun­gen, plane den nächs­ten Ein­satz. Arbeit zu ha­ben empfinde ich nach den ar­beits­ar­men Co­ro­na­jah­ren als Gnade, und in Zei­ten die­ses ver­rückten Krie­ges erst recht. Die Ar­beit hilft zu ver­ges­sen, was für gräss­li­che Din­ge drau­ßen pas­sie­ren.

EDIT: Heu­te sind, mit 12 Ta­gen Ver­spätung, in Berlin die Mauer­seg­ler (Apus apus) an­ge­kom­men. Sie blei­ben bis zum Hi­ro­shi­ma­tag in der deut­schen Haupt­stadt. Auch Ihre Ru­fe trös­ten.

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Foto:
C.E. (nicht mein Bal­kon)

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