Auch Europa ist eine schöne Frau |
Im Vorfeld der EU-Wahlen ist oft zu hören, man solle doch künftig alles auf Englisch machen und die Sprachenvielfalt abschaffen. Dabei sprechen so viele Menschen in Europa überhaupt nicht gut Englisch ... also ein klassische Idee bestimmter Kreise, die nicht über ihren Tellerrand hinausschauen können oder wollen.
Diverse EU-Institutionen beschäftigen an die 4300 Übersetzerinnen und Übersetzer, außerdem 800 Dolmetscherinnen und Dolmetscher. Die Spracharbeiten beider Berufe zusammen kosten sämtliche Institutionen der EU weniger als ein Prozent des jährlichen Gesamthaushalts der EU aus.
Auf die Gesamtbevölkerung der Europäische Union umgelegt sind das etwa zwei Euro pro Jahr und Nase. Es ist also doch nicht wirklich viel Geld.
Der Vorschlag "Englisch für alle" erinnert mich ein wenig an frühere Zeiten, in denen in der Kirche auf Latein gepredigt wurde, obwohl nicht alle dieses Idiom verstanden haben. Vor solchen Entscheidungen müssen erstmal die Bildungsausgaben vieler Länder um 50 bis 100 Prozent erhöht werden und dauerhaft hoch bleiben.
Deutschland steht im internationalen Vergleich schlecht da, was die Bildungsbudgets angeht, und im Bereich der Kleinkindpädagogik soll sich das demnächst sogar noch weiter verschlechtern. Wäre ich Politikerin, ich würde in der Bildungsrepublik Deutschland sofort alle Bildungsetats verdoppeln und nicht nur in digitale Schultafeln oder die Renovierung von Schülertoiletten investieren.
______________________________
Foto: C.E. [Geburtstagsgruß an eine,
der Bildung auch sehr wichtig ist!]
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen