Montag, 20. Mai 2019

Kulturelle Konnotationen (1)

Über den Arbeitsalltag einer Dolmetscherin können Sie hier einiges lesen. Wenn ich nicht Konferenzen vertone, sitze ich am Über­set­zer­schreib­tisch. Und ge­le­gent­lich blödel' ich mit frü­he­ren Kun­den rum, so­gar aus der Ferne ...

Ein von mir sehr gerne ver­dol­metschter His­to­ri­ker, den ich vor Jah­ren noch zu­fäl­lig in Berlin beim Spa­zier­gang tref­fen konnte, hat ein span­nen­des Buch ver­öf­fent­licht. Es han­delt sich um Nicolas Offen­stadts "Le pays disparu", "Das ver­schwun­dene Land", hier ein Ra­dio­bei­trag vom DLF über das Buch. Bei Lesungen in Frank­reich werden ihm, so berichtet er, von Zu­schau­ern immer wieder Er­in­ne­run­gen von frü­he­ren DDR-Rei­sen­den erzählt. Neulich brachte jemand sogar "Alu-Chips" mit, DDR-Kleingeld. Das war der schöne Anlass, sich eines Witzes zu er­innern.

Und fürs Protokoll: Ich würde sehr gerne dieses Buch übersetzen. Hat hier je­mand ei­nen guten Ver­lagskontakt? Ich wür­de zu­dem als "Wos­si" ger­ne dazu ein Vor­wort schrei­ben und (noch ein­mal) Re­gis­seur Peter Ka­ha­ne inter­vie­wen, den ich für mich schon 1990 im Rah­men mei­ner (nicht be­en­de­ten) Dok­tor­ar­beit ent­deckt habe.


Ein Witz der da­ma­li­gen Zeit: Was seh­en wir auf dieser Bank­no­te? Eine Ka­me­ra­din, die gerade ihren Kauf­vertrag für einen Wart­burg un­ter­schrie­ben hat. Das ist die Rück­seite des Zehn-Mark-Scheins.


Und was ist auf der Vor­derseite ab­ge­bil­det? Es ist die gleiche Frau, al­ler­dings an dem Tag, an dem sie das Auto erhält. (Oder, in den Wor­ten ei­nes mei­ner Brü­der: "Der Wart­burg heißt Wart­burg, weil darauf lange ge­war­tet werden muss.")

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Geldscheine: Wikicommons

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