Langer Vorspann für zwei Themen: Die Zeitschrift "Die Fackel" von Karl Kraus ist online. Komplett. Aber nur dann, wenn das Archiv erreichbar ist (jetzt gerade nicht). Erschienen 1899 bis 1936, insgesamt 22.500 Seiten (er war der Sohn eines Papierfabrikanten), als Faksimilie und Digitaltext sowie mit Volltextsuche.
Wäre Kraus heute Blogger? Vielleicht ja, aus Umweltgründen. Das war die zugegeben abenteuerliche Überleitung hin zum Thema Ökolandbau: Berliner Zeitung: Ökoanbau schlägt konventionelle Landwirtschaft von Ralf Stork (14.05.19).
Darum geht's: Unter der Federführung des Thünen-Instituts in Braunschweig und der Universität Kassel wurde ein Bericht mit dem Titel "Leistung des ökologischen Landbaus für Umwelt und Gesellschaft" erarbeitet. Das Ergebnis vorweg: Bei knapp 60 Prozent der verglichenen Höfe sind signifikante Vorteile der ökologischen Bewirtschaftung zu beobachten. Reinlesen in die vertiefte Argumentation lohnt sich sehr!
Aus der Begleit-PPT der Studie |
Den Begriff habe ich schon mit 15 Jahren, als meine 'kleine Oma' zum ersten Mal davon sprach, als irreführenden Ausdruck wahrgenommen. "Alles, was wächst, ist doch biologisch, auch das Industriezeug", ging mir durch den Kopf. Heute wissen schon Kinder, wie das Wort zu verstehen ist. In wenigen Jahren wird "Bio" wieder die (konventionelle) Normalproduktion sein, wie es Jahrhundertelang der Fall war.
Wir brauchen dringend einen Umbau der EU-Agrarsubventionen, weg von der Gießkanne, in der das Geld nach Grundstücksgrößen fließt, hin zu Nachhaltigkeit für Flora und Fauna, Wasser, gesundheitlicher Arbeitsschutz und Lebensmittelqualität. Ökolandbau ist klima- und umweltschonender.
Feldblumenstrauß |
In acht Tagen sind Wahlen. Es geht um nichts geringeres als um die Grundlagen des Wunders Erde.
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Illustrationen: Thünen-Institut und C.E.
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