Mittwoch, 24. Oktober 2018

Wasser!

Was Über­set­zer und Dol­metscher be­schäf­tigt, können Sie hier mit­lesen. Seit vie­len Jahren be­richte ich über den Beruf und meinen sprach­be­tonten Alltag. Der hat natürlich meinen Sinn für Begriffe geschärft.

Gestern hat es genieselt. Das ist be­merkens­wert, denn es kam länger als vier Stun­den lang Was­ser vom Him­mel, zum ersten Mal seit Mo­na­ten. Aus­gie­bi­ger Niesel al­so. Diese Re­de­wen­dung gab es vor ei­ni­gen Jahren noch nicht.

Durch eine nasse Glasscheibe hindurch zeichnet sich ein Kirchturm ab
Sankt Marien in Stralsund
Am Vor­abend hatte ich mich mit einem Be­kannten aus Afri­ka, genauer: aus Niger, über Regen- und Trocken­zeiten un­ter­hal­ten. Da gab es auch über­ra­schen­de Wör­ter. Er hat über seine Flucht über das Mittel­meer berichtet. Er, Sohn der Sahara und Teil des Hir­ten­volks Fulbe (auf Fran­zösisch Peul) sprach in folgenden Worten über seine Perspektive vom Boot aus: Le bateau marchait, il marchait comme ça tranquillement sur la mer! (Das Boot marschierte, es mar­schierte ruhig über das Meer.)

Der Voll­stän­digkeit halber: Der Be­tref­fen­de hat­te jemals zu­vor weder ein Meer ge­se­hen, noch konnte er schwim­men.

Oder wie klingt das gleich noch? "Er­giebiger Land­regen!" Lange nicht gehört, we­der in den Nachrichten, noch in der Re­gen­rin­ne! Brauchen wir, braucht die Natur, auch wenn nach über einem halben Jahr niemand mehr zu wissen scheint, wie man bei hoher Luftfeuchtigkeit vor die Tür kommt.

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Foto: C.E. (Archiv)

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