Dienstag, 9. Oktober 2012

PDKGAK gesucht

Bienvenue und Willkommen beim ersten Dolmetscherweblog Deutschlands aus dem Inneren der Kabine. Oft arbeiten wir aber auch draußen, bei Gericht, am Set, auf der Straße ... oder alles zusammen. Meine Aufgabe ist das Dolmetschen und Übersetzen für Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien.

Eine Hand mit Füller in einem dunklen Kontext, in der Ferne ein Kontrollmonitor, Papier liegt auf dem Tisch, die Dolmetschkabine ist zu erahnen
Menno!, sagt der weltbeste Patensohn, wenn ihm etwas nicht recht ist. Menno, ich komme vom Dolmetschen nach Hause, ein Abendeinsatz, und der Kopf redet einfach weiter. Er überträgt, was die Leute in der U-Bahn erzählen, er greift Schlagzeilen und Buchtitel auf, Werbesprüche und krause Gedanken. Er switcht in die eine Sprache, vergleicht, verdreht, verschraubt sich zurück in die andere, ändert Buchstaben, Wortfolgen wie im Spiel. Erschöpft suche ich den Postdolmetschkopfgeschwätzausstellknopf.

Meistens versuche ich es dann mit französischen Radiosendungen, als Podcast aufgezeichnet, guten Büchern, die ich im Lesesessel genieße, dazu klassische Musik. Mitunter hilft eine heiße Badewanne, oder Massagen und ansteigende Fußbäder, aber so richtig als DER Knopf hat sich nichts erwiesen.

Sachdienliche Hinweise werden gerne entgegengenommen.
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Foto: C.E. (Archiv)

2 Kommentare:

Alexander hat gesagt…

Podcasts helfen bei mir eher nicht, da sie den Dolmetschmodus im Kopf eher anheizen. Klassische Musik schon eher, und ein Bad allemal! Und wenn ich DEN Knopf gefunden habe, gebe ich Bescheid. ;-)

caro_berlin hat gesagt…

Alles klar. Dann warte ich mal ab ;-)

Podcasts helfen bei mir dann weiter, wenn sie andersartig sind als das, was mich tags beschäftigte, also Krimihörspiele, Buchlesungen (da gibt's tonnenweise Zeugs in Frankreich runterladbar) und sowas. Oder eben in der C-Sprache und Hirn muss sich anders konzentrieren.

Der Hebel ist bei mir wohl, dass ich die selbsttätige Dolmetschquatsche im Hirn unterbinde mit Fremdtext ... und dann schon so über den Punkt bin, dass ich nicht selbst weiterdolmetsche.

Und Klassik! Und wie! Barockmusik, Renaissance oder so Helden wie Arvo Pärt, seriell an der Grenze zur Penetranz.

Und ich hab Phasen, in denen Instrumente wichtig sind. Lange Orgel, das klappt noch immer, dann Geige, derzeit Jazz-Querflöte à la 70-er Jahre.

So long, gutes Runterkommen wünscht mit Gruß: C.