Freitag, 3. Februar 2012

La maison

« Bienvenue !» Sie sind auf den Arbeitstagebuchseiten einer Berliner Übersetzerin gelandet, die daneben auch als Französischdolmetscherin für Kino, Filmwirtschaft, Medien, Politik und Wirtschaft arbeitet. In einer knappen Woche beginnt die Berlinale, und in "meinem Haus" zähle ich schon die Tage.

My home is my castle ... das kennen die Franzosen auch. Jede noch so kleine Wohnung ist ma maison, wenn jemand über seine vier Wände spricht, und es ist auch dann "mein Haus", wenn es sich nur um ein winziges studio handelt, das berühmte Ein-Zimmer-Appartment mit cuisine américaine (Küchentresen bzw. in den Hauptraum integrierte Küche).

Wir kennen diese Art von "Haus" auch, zumindest in der Redewendung "zu Hause".

Während in Paris die Mieten von "Wohnungen" bis zwölf Quadratmeter auf bis zu 40 Euro für jeden einzelnen dieser Quadratmeter gestiegen sind, erleben wir in Berlin noch glückliche Zeiten mit Raum für Bücher, Arbeitskollegen und Freunde. In den Berlinaletagen habe ich wieder Einquartierung, daher ist es Zeit, ma maison einen vorgezogenen Frühjahrsputz angedeihen zu lassen.

Was muss sonst noch vor der Berlinale passieren?

Sachen aus der Reinigung holen, bügeln, einkaufen, vorkochen. Es ist wie vor einer Abfahrt in den Urlaub. Wenn's dann soweit ist, lebe ich hier wie in einem Hotel, als wäre ich wirklich an einem anderen Ort. Der Countdown läuft.

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Illustration: Sprachlernmaterial aus
einem bestimmten Land, wer erkennt's?

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